Logo
Logo

06104 Kennzahlen als Steuerungsinstrument in der Instandhaltung

Theorie versus Praxis – eine Herausforderung, seit es Kennzahlen gibt

Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, das nicht mit Kennzahlen arbeitet. Die Frage ist nur, inwieweit diese Kennzahlen die Realität tatsächlich abbilden und ob sie auch wirklich für Entscheidungsprozesse herangezogen werden.
Die Praxis zeigt, dass viele Kennzahlen unzulänglich in die betrieblichen Prozessabläufe eingebunden sind und somit nicht wirklich weiterhelfen. Es geht dabei um Abläufe, die Prozessschnittstellen und Verantwortungswechsel beinhalten und mit denen Mitarbeitende tagtäglich zurechtkommen müssen.
Ist die Akzeptanz der Kennzahlensystematik dabei nur mangelhaft, stößt eine wirkungsvolle Einbindung der Mitarbeitenden sehr schnell an ihre Grenzen, gerade auch im Rahmen notwendiger Veränderungsprozesse, die gemessen werden sollen.
Dieser Beitrag macht die Zusammenhänge deutlich, stellt den Einführungsprozess von Kennzahlen dar, erläutert die Vorteile und die Funktion kennzahlenbasierten Controllings und geht schließlich auf die Rolle von Kennzahlen als Führungsinstrument ein.
von:

1 Einleitung

Operative Exzellenz
Eine große Herausforderung für das Management neben den grundlegenden strategischen Aspekten in der Unternehmensführung steckt in der Schaffung und Sicherstellung hoher operativer Exzellenz. Eine Thematik, die häufig unterschätzt wird.
Abb. 1: Faktoren für eine hohe operative Exzellenz [1]
Dazu sind die Basisgrößen in den Feldern Produktionsmanagement, Zielvorgaben, Talentmanagement und Performance-Monitoring miteinander in Einklang zu bringen (s. Abb. 1). Klar erkennbar ist die Notwendigkeit von Zielen, deren Messbarkeit durch Kennzahlen sicherzustellen ist. Dabei sind die Mitarbeitenden mit hoher Eigenverantwortung in einem kontinuierlichen Entwicklungs- und Verbesserungsprozess einzubeziehen.
Wertschöpfungsprozess
Schlussendlich geht es um die Entwicklung und Sicherstellung eines hochwertigen Wertschöpfungsprozesses, bei dem jegliche Verschwendung eliminiert wird. Dabei muss die Instandhaltung innerhalb der Produktionsprozesse einen wesentlichen Beitrag liefern, auch wenn ihre Arbeit nur indirekt zur Wertschöpfung beiträgt (s. Abb. 2). Denn es ist unbestritten, das technische Störungen den Wertschöpfungsprozess behindern.
Abb. 2: Einfluss der Instandhaltung auf den betrieblichen Wertschöpfungsprozess
In diesem Zusammenspiel ist Transparenz eine entscheidende Größe, um die Kosten-Nutzen-Effekte richtig einschätzen zu können. Dazu bedarf es geeigneter Kennzahlen, mit denen das Geschehen gemessen, bewertet und gesteuert wird.

2 Basisanforderungen für den Einsatz von Kennzahlen

Wirtschaftsgüter als Ausgangspunkt
Ein wirkungsvolles Kennzahlensystem erfordert Grundgrößen, die hierarchisch eindeutig aufeinander aufbaubar sind, sodass Technik und Organisation miteinander in Zusammenhang gebracht werden können (s. Abb. 3). Ausgangspunkt ist üblicherweise das Geschehen auf der Equipment-Ebene. Hier stehen technisch eigenständig wirkende Wirtschaftsgüter (z. B. Maschinen, Fahrzeuge, Geräte oder Messmittel) im Fokus der Betrachtung.
Loading...