02405 Digitale Exzellenz im Unternehmen – Grundlagen, Strategie und Change
Innovative Geschäftsmodelle der Instandhaltung zur Weiterentwicklung derselben zu einem wertschöpfenden, ressourceneffizienten Asset-Management sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen in der Hochtechnologiegesellschaft. Die echtzeitfähige, intelligente, horizontale und vertikale Vernetzung von Menschen, Maschinen, Objekten und IKT-Systemen bietet der Instandhaltung die Chance, einen hohen Reifegrad im strategisch-operativen Management zu erreichen. Weitere Technologien im Megatrend Digitalisierung wie Datenanalytik, Internet der Dinge und Dienste sowie Künstliche Intelligenz bieten Möglichkeiten die weit über den Rahmen der klassischen Instandhaltung hinausreichen. Sie gilt es proaktiv zu nutzen, um durch digitale Transformation Exzellenz zu erreichen. von: |
1 Ausgangsituation
Unternehmen agieren zunehmend in einem umfassenden, interkulturellen Wettbewerbsumfeld mit deutlicher Veränderung der Marktstrukturen. Standardisierte Massenprodukte als Ausdruck des klassischen Güterhandels verlieren zunehmend an Bedeutung und im Zusammenspiel mit der Digitalisierung sinken die Kosten für Kommunikation und Transport, was eine stärkere internationale Verflechtung der Produktionsaktivitäten begünstigt. Als Antwort auf die zunehmende Dynamisierung der Märkte und deren Komplexität müssen anstelle fester Organisationen zunehmend offene Systeme und kurzfristig geschaffene Netzwerke treten. Die Möglichkeiten der Digitalisierung verstärken die Dynamik der Wettbewerbsmärkte und setzen die Unternehmen einem hohen Anpassungsdruck aus. Dies hat zur Folge, dass die Innovationsfähigkeit deutlich erhöht werden muss, um neue Produkte und Dienstleistungen mit der erforderlichen Qualität und Lieferflexibilität an potenzielle Abnehmer zu bringen.
Fachkräftemangel und Wertewandel
Zusätzlich nimmt durch den demografischen Wandel der Fachkräftemangel zu und stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen zur Ausgestaltung von Arbeit und ihrer Organisation. Einerseits steht die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber zunehmend im Vordergrund, andererseits müssen Umfang und Inhalt der Leistungen an die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden angepasst werden. Der vielfach diskutierte gesellschaftliche Wandel in Verbindung mit individuellen Werten und Wertvorstellungen führt zunehmend zu einer Verschiebung der Wertigkeit von materiellen zu sogenannten postmateriellen Werten und Bedürfnissen.
Zusätzlich nimmt durch den demografischen Wandel der Fachkräftemangel zu und stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen zur Ausgestaltung von Arbeit und ihrer Organisation. Einerseits steht die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber zunehmend im Vordergrund, andererseits müssen Umfang und Inhalt der Leistungen an die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden angepasst werden. Der vielfach diskutierte gesellschaftliche Wandel in Verbindung mit individuellen Werten und Wertvorstellungen führt zunehmend zu einer Verschiebung der Wertigkeit von materiellen zu sogenannten postmateriellen Werten und Bedürfnissen.
Der technische Fortschritt, insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnologie, ist ein relevanter Treiber des Megatrends Digitalisierung. Dies bedingt für Unternehmen einerseits die Notwendigkeit, sich mit der Digitalisierung intensiv auseinanderzusetzen, und andererseits die Möglichkei, durch digitale Innovationen und Exzellenz nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
2 Definition und Bedeutung der Digitalisierung
Während sich der Begriff Digitalisierung ursprünglich auf den Prozess der Umwandlung von analogen in digitale Formate bezogen hat, wurde er inzwischen weiterentwickelt und inhaltlich umfassender besetzt. Der Übergang von traditionellen Technologien zu digitalen Lösungen hat mittlerweile fast alle Lebensbereiche durchdrungen. Eine zentrale Rolle in der Digitalisierung spielt der Begriff Industrie 4.0, da er die Grundlage für die intelligente Vernetzung und Automatisierung von Produktionsprozessen sicherstellt durch:
• | Kommunikation und Vernetzung: Die Digitalisierung ermöglicht die Verbindung von Anlagen, maschinellen Einrichtungen und technischen Systemen, die über das Internet kommunizieren. Diese Maschine-zu-Maschine-Kommunikation ist relevant für die Automatisierung und Effizienzsteigerung in der Produktion. In der Smart Factory interagieren digital vernetzte Einheiten autonom; die Fehlerbehebung und Anpassungen an Kundenwünsche werden dadurch in kürzester Zeit ermöglicht. |
• | Datenanalyse und Optimierung: Unterstützt durch die Digitalisierung werden große Mengen an Daten in Echtzeit erfasst und bieten die Möglichkeit zu umfassenden Analysen. Letztere sind entscheidend für die Optimierung der Produktionsprozesse. |
• | Flexibilität und Individualisierung: Eine flexible und individuelle Produktion, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden eingeht, wird durch die Digitalisierung ebenso ermöglicht wie das Sicherstellen hoher Produktivitätsniveaus. |
• | Neue Geschäftsmodelle: Die verstärkte Integration digitaler Technologien ermöglicht es, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch marktseitig neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsprozesse zu etablieren. |
Die Digitalisierung ist somit der Innovationstreiber für die Umsetzung von Industrie 4.0. Sie transformiert nicht nur Produktionsprozesse, sondern erhöht auch die Effizienz, Flexibilität und Effektivität der gesamten Wertschöpfungskette. Dadurch werden neue Kundengruppen angesprochen und die Kundenzufriedenheit steigt. Unternehmen, die diesen Wandel erfolgreich gestalten, werden signifikante Wettbewerbsvorteile erzielen.Vorangetrieben wird die Digitalisierung durch fortschrittliche Technologien wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz (KI), das Internet der Dinge (IoT) und Big Data.
Vor- und Nachteile
Den Vorteilen wie dem schnelleren Zugriff auf Daten, Kostensenkung und erhöhter Effizienz stehen die Nachteile Datensicherheit, veränderte Arbeitsplätze und der nicht gleichberechtigte Zugang zu digitalen Technologien – auch digitale Kluft genannt – gegenüber.
Den Vorteilen wie dem schnelleren Zugriff auf Daten, Kostensenkung und erhöhter Effizienz stehen die Nachteile Datensicherheit, veränderte Arbeitsplätze und der nicht gleichberechtigte Zugang zu digitalen Technologien – auch digitale Kluft genannt – gegenüber.
Diese digitalen Triebkräfte führen zu einem schnellen und komplexen Wandel, der eine höhere Innovationsgeschwindigkeit, stärkere Vernetzung und mehr Dynamik im unternehmerischen Handeln erfordert. Sie betreffen das gesamte Arbeits- und Unternehmensumfeld und machen einen Wandel in den Bereichen Wettbewerb, Wertschöpfungssysteme und Mitarbeiterqualifikation erforderlich. Eine „digitale” Unternehmensführung erfordert neue Konzepte, Verhaltens- und Handlungsweisen.
In diesem Beitrag wird Exzellenz als das höchste Niveau von Qualität, Fähigkeiten und Leistungen in einem bestimmten Unternehmensbereich verstanden, der hervorragend bzw. zumindest extrem gut ist. Zu den wichtigsten Aspekten von Exzellenz gehören:
• | außergewöhnliche Leistung, |
• | Überlegenheit in einem bestimmten Bereich, |
• | höchste Qualitätsstandards, |
• | hervorragenden Fähigkeiten, Fertigkeiten und Fachkenntnisse. |
Als zentralen Wert streben Unternehmen bei ihren Produkten, Dienstleistungen und Prozessen/Tätigkeiten Exzellenz an, die letztlich ein umfassendes Konzept darstellt, das außergewöhnliche Leistungen, überragende Qualität und zunehmende Wertschöpfung in einem bestimmten Segment umfasst.
Digitale Exzellenz
Folgt man diesen Ausführungen, so ist digitale Exzellenz ein Konzept zur erfolgreichen Umsetzung der digitalen Transformation in Unternehmen bzw. Unternehmensbereichen. Es umfasst folgende Aspekte:
Folgt man diesen Ausführungen, so ist digitale Exzellenz ein Konzept zur erfolgreichen Umsetzung der digitalen Transformation in Unternehmen bzw. Unternehmensbereichen. Es umfasst folgende Aspekte:
• | die über alle Unternehmensebenen hinweg gestaltete Ausrichtung des Unternehmens durch die Entwicklung einer digitalen Vision und Strategie einschließlich des Aufbaus digitaler Geschäftsmodelle; |
• | den Aufbau einer innovationsfördernden Unternehmenskultur mit der Entwicklung digitaler Kompetenzen und Ressourcen sowie der Inanspruchnahme digitaler Netzwerke in Verbindung mit digitalen Wertschöpfungsketten; |
• | den Aufbau der nötigen digitalen Infrastruktur und Technologie sowie der effektiven Nutzung von Daten zur Umsetzung der Digitalisierung; |
• | die Nutzung von Methoden und Tools zur Unterstützung von Digitalisierungsprozessen und -projekten, inklusive Benchmark- und Reifegrad-Assessments, sowie die Entwicklung einer Digitalisierungs-Roadmap. |
Diese Aspekte sollen das betrachtete Unternehmen dabei unterstützen, die digitale Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit zu messen, zu entwickeln und zu steuern. Die Transformation sollte durch eine ganzheitliche Betrachtung von Kultur, Strategie, Kompetenzen und Technologie ermöglicht werden.
Folgt man der Literatur, dann weist digitale Exzellenz folgende Dimensionen auf:
• | Informationskompetenz, |
• | Kommunikationsfähigkeit und Zusammenarbeit in komplexen Umfeldern, |
• | die Fähigkeit hochwertige digitale Produkte im Kontext zu Systemen und Prozessen zu analysieren und sicherheitsrelevante Fragestellungen zu thematisieren sowie die sozialen Auswirkungen auf die Mitarbeiter zu berücksichtigen, |
• | Problemlösungsfähigkeit für komplexe Fragestellungen. |
Zusammenfassend bedeutet Digitale Exzellenz die Fähigkeit der Organisation bzw. des Managements, digitale Instrumente und Dienste zu entwickeln, zu konfigurieren und zu verwalten sowie das Vermögen, die digitale Entwicklung zu verfolgen und geeignete Technologien und Technologiekombinationen zu identifizieren, adaptiv weiterzuentwickeln und in Lösungen anzuwenden. [1]