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08006 Sicheres Arbeiten in der Lagerhaltung

Von Flurförderfahrzeugen bis zu elektronischen Assistenzsystemen

Der Beitrag zeigt, wie Lageristen im betrieblichen Material- und Warenlager sicher arbeiten können. Dabei wird zunächst erklärt, auf was bei Regalsystemen und Paletten geachtet werden muss und wie Waren und Materialien dort so gelagert werden können, dass Beschäftigte nicht gefährdet werden. Danach werden die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der Verkehrswege im Lager vorgestellt, von den innerbetrieblichen Verkehrsregelungen bis hin zu den erforderlichen Abmessungen der Verkehrswege.
Im zweiten Teil des Beitrags wird ein Überblick darüber gegeben, wie die Fahrer von Flurförderfahrzeugen ihre Verkehrsmittel zu handhaben haben, um Unfälle sowie Material- und Personenschäden bei Lagerarbeiten zu vermeiden. Schließlich werden die neuen Herausforderungen für den Arbeitsschutz beschrieben, die sich aus der stetig zunehmenden Verwendung von digitalen Assistenzsystemen ergeben.
von:

1 Einleitung: Gefährdungen im Lagerwesen

Güter werden unterschiedlich lang und zu unterschiedlichen Zwecken gelagert. Es kann sich dabei um Produktions- oder Arbeitsmittel handeln, die im Unternehmen benötigt werden, oder um fertige Produkte, die ausgeliefert werden sollen. Aus diesen Gründen gibt es den einheitlichen Lagerarbeitsplatz nicht. Selbst innerhalb ein und desselben Lagers können sich Arbeitsplätze stark voneinander unterscheiden. Beschäftigte an Lagerarbeitsplätzen lagern, palettieren, kommissionieren, montieren, verpacken, stapeln, transportieren und versenden Güter. Dafür müssen sie mit den dafür nötigen Einrichtungen und Arbeitsmitteln nicht nur umgehen können, sondern sie auch sicher handhaben.
Unterschiedliche Gefährdungsquellen
Denn in jeder Art von Lager ist eine Vielzahl von Sicherheitsrisiken vorhanden. In Lagern jeder Größenordnung gibt es Paletten und Regalsysteme, die zur Unfallgefahr werden, wenn sie den sicherheitsrelevanten Anforderungen nicht entsprechen. In großen Lagern ergeben sich durch den Einsatz von Flurförderzeugen und die Benutzung von internen Verkehrswegen zusätzliche Risiken.
Digitale Assistenzsysteme neue Herausforderung
Waren die Gefährdungen im Lagerwesen bislang rein physischer Art, so ändert sich das mit der aktuellen Einführung von digitalen Assistenzsystemen. Unternehmen und deren Kunden konnten mit ihrer Hilfe zu jeder Zeit Einblick in den Umsetzungsstatus beispielsweise von Kommissionieraufträgen bekommen. Diese vollständige Digitalisierung und Automatisierung der Lagerwirtschaft hat selbstverständlich auch für die Beschäftigten in den Lagern drastische Konsequenzen: Ihre Arbeit kann nun erstmals zu jedem Zeitpunkt kontrolliert, gesteuert und, falls nötig, weiter beschleunigt werden. Dies führte bei den Beschäftigten zu teilweise ganz neuen Belastungen – nicht nur auf der physischen, sondern zunehmend auch auf der psychischen und kognitiven Ebene.

2 Sicherer Umgang mit Lagergeräten

Die Produkte und Waren müssen in den Warenlagern platzsparend, funktional und sicher aufbewahrt werden. Mit Hilfsmitteln wie Regalen und professionellen Regalsystemen lässt sich auch auf kleinem Raum sehr viel Platz schaffen. Handelt es sich um sehr schwere und sperrige Güter, können spezielle Schwerlastregale helfen. Sie bieten eine Traglast von bis zu mehreren hundert Kilogramm pro Regalboden. Um die Waren oder Materialien in den Regalen zu lagern, müssen sie dorthin transportiert werden. Dies übernehmen in erster Linie Flurförderfahrzeuge, vor allem Gabelstapler, die dafür unter anderem Paletten verwenden [1].
Arten von Lagergeräten
Zu den Lagergeräten zählen [2]:
Paletten, Hilfsmittel zum Stapeln von Paletten, Stapelbehälter
Stapelbehälter: Gitterboxpaletten, Stapelwannen, Stapelkästen
Mindestangaben auf Lagergeräten
Hersteller, Einführer oder Betreiber
Baujahr
Tragfähigkeit
bei Stapelbehältern zusätzlich die Auflast

2.1 Paletten

Europaletten
In den Unternehmen der EU werden in der Mehrzahl Europoolpaletten, auch Europalette genannt, eingesetzt. Eine Europlatte hat eine Grundfläche von 0,96 qm und die Maße 1.200 mm x 800 mm x 144 mm sowie ein Eigengewicht von 20 bis 24 kg. Sie ist stets eine sogenannte Vierwegpalette, d. h., Staplerfahrer können sie von allen vier Seiten aufnehmen und befördern [1].
Holzpaletten meistverwendet
In den meisten Branchen verwendet man am häufigsten Holzpaletten. Dagegen werden Kunststoff- oder Metallpaletten als sogenannte „Sonderpaletten” zumeist nur in solchen Warenlagern eingesetzt, wo auf Hygiene besonders Wert gelegt werden muss. Während in kleinen Unternehmen Paletten meistens zum Lagern auf dem Boden bzw. in Stapeln eingesetzt werden, werden in großen Logistikzentren riesige Regalanlagen damit bestückt [1].

2.1.1 Tragfähigkeit von Paletten

Die Tragfähigkeit ist nur dann gewährleistet, wenn die Holzpaletten in einwandfreiem Zustand sind. Beschädigte Paletten können an unterster Position nicht die volle Last aufnehmen.

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