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07202 Design-Thinking-Methode – Kreativität in der Instandhaltung

Design Thinking ist eine Kreativitätsmethode, die in letzter Zeit an Popularität gewinnt. In unserer schnelllebigen Zeit bietet sie die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln Ideen und Lösungen zu komplexen Problemen zu generieren. In diesem Beitrag erfolgt nach einem Einstieg in die Theorie ein konkretes Fallbeispiel aus der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in Kooperation mit der Provadis School of International Management and Technology AG. Die Darstellung von einigen beispielhaften Anwendungsmöglichkeiten in der Instandhaltung schließt den Beitrag ab.
von:

1 Design Thinking – die Theorie

Hintergrund
Die Entwicklungen im Zuge von Industrie 4.0 bergen für Unternehmen neue Möglichkeiten für vorhandene Prozesse, Geschäftsmodelle und Produkte. Gleichzeitig sind die Innovationen geprägt von Unsicherheit und Komplexität. Hinzu kommt die steigende Bedeutung von Kundenanforderungen. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Strukturen und Methoden an innovatives Handeln anzupassen. Um neue Ideen generieren und treiben zu können, gibt es verschiedene Innovationsinstrumente.
Sie fördern Offenheit und Mut für komplett neue Gedanken und Kreativität. Einer dieser Ansätze ist die Design-Thinking-Methode. Sie eignet sich für Fälle, in denen weder das Problem exakt definiert, noch eine Lösung dafür bekannt ist. Das Ziel ist, kreative Ideen zu generieren, bis zum Prototypen durchzudenken, zu erproben und dabei den Anwender im Fokus zu haben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass am Ende nur die Ideen verwirklicht werden, die den Anwendern oder Kunden Nutzen bringen oder von ihnen erwünscht werden [1].
Ursprung
Den ursprünglichen Grundgedanken von der Universität Stanford entwickelte Tim Brown weiter und veröffentlichte 2008 die Methode als Design Thinking [2]. Die zugrundeliegende Idee des Ansatzes ist, dass eine Innovation aus der Schnittmenge von menschlichen, technologischen sowie wirtschaftlichen Aspekten entsteht, wie in Abbildung 1 dargestellt.
Abb. 1: Dimensionen des Design-Thinking-Ansatzes nach [3]

1.1 Dimensionen – Mensch, Wirtschaft, Technologie

Nutzerorientierung
Die Methode zentriert sich auf den Menschen (Anwender, Kunden) und seine Bedürfnisse. Dafür wird eine empathische Betrachtung vorausgesetzt. Sie dient der Lösung von konkreten Problemen, die Menschen haben. Es können auch Lösungen für potenzielle Kunden entstehen und Verlangen für ein Produkt geschaffen werden, bevor Kunden das Bedürfnis verspüren. Dafür werden Nutzer Teil des Projektteams. Die Kollaboration fördert die Zusammenarbeit und gemeinsame Diskussionen, aus denen Ideen entstehen können. Das zu lösende Problem und die dazugehörigen Anforderungen können identifiziert, klar kommuniziert und verstanden werden.
Umsetzbarkeit
Nach der Ermittlung der Erwünschtheit bzw. des Nutzens einer Lösung erfolgt die Betrachtung der technologischen Umsetzbarkeit und der Vermarktbarkeit. Das Ziel ist, eine innovative Lösung zu finden, die sowohl attraktiv für den Anwender als auch technologisch realisierbar und marktfähig ist. Für die Bewertung der Realisierbarkeit gilt zu klären, ob die Lösung schnell und unkompliziert implementiert werden kann. Dies ist der Fall, wenn benötigte Technologien bereits auf dem Markt vorhanden bzw. zugänglich sind. Die Einschätzung der Wirtschaftlichkeit erfolgt anhand verschiedener Methoden. Die Berechnung der Profitabilität oder des Return on Investment sind einige Beispiele dafür. Das Gesamtziel der Bewertungen ist, die Idee auszuwählen, die den größten Erfolg verspricht.

1.2 Erfolgsfaktoren für Design Thinking

Team
Für einen erfolgreichen Ideenfindungsprozess gehören drei Faktoren zur Methode. Der erste Erfolgsfaktor ist ein multidisziplinäres Team. Die Teilnehmer kommen idealerweise aus verschiedenen Fachbereichen, aus diversen Hierarchiestufen des Unternehmens und bringen unterschiedliche Kenntnisse mit. Diese Zusammensetzung fördert das Einfließen von verschiedenen Sichtweisen, sodass die Vielfalt an Ideen größer sein wird. Damit die Zusammenarbeit gelingt, ist eine Offenheit für neue Ideen und Meinungsverschiedenheiten Voraussetzung.
Raumgestaltung
Die zweite Dimension ist eine kreative Raumgestaltung. Das bedeutet, dass die Einrichtung flexibel gestaltbar ist. Zudem werden verschiedene Medien zur Veranschaulichung der Ideen verwendet, um die Wahrnehmung der Teilnehmer zu schärfen. Entscheidend ist, eine offene Atmosphäre, die Kreativität fördert.

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