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06506 Einführung der mobilen Anwendung in der Instandhaltung – ein Praxisbericht

Ein Praxisbericht aus der Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH – zur Steigerung der Anlagenverfügbarkeit sowie zur Reduktion der Ausfallkosten und der damit verbundenen optimalen Einsetzung und Auslastung der Instandhaltungsressourcen wurde das bestehende Instandhaltungsprogramm um eine mobile Tablet-Lösung erweitert. Wie die Umsetzung erfolgte und welche Erfolge erzielt werden konnten, lesen Sie in folgendem Fachartikel.
von:

1 Einleitung

Ziel der Einführung der Tablet-Lösung war es, durch die detaillierte Bereitstellung von Informationen Dokumentationen der Ergebnisse, visuelle Anleitungen und die Durchführung der einzelnen Tätigkeiten, Kontrollen sowie Inspektionen vor Ort so einfach wie möglich zu gestalten und in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.
Durch die Anwendung und Anpassung der Wartungspläne konnten einfache Inspektionen und Durchführungen von kleinen Instandhaltungstätigkeiten als autonome Instandhaltung an die Produktionsmitarbeitenden übergeben werden. Die frei gewordenen Ressourcen der Instandhaltung können dadurch optimal zur Schwachstellenanalyse und den damit verbundenen Verbesserungen an den Maschinen und Anlagen genutzt werden.
Damit einhergehend ist eine enorme Steigerung der Anlagenverfügbarkeit und Qualität sowie eine Reduktion der Kosten zu verzeichnen.
Über Liebherr
Die Erfolgsgeschichte der Firmengruppe Liebherr ist untrennbar mit der Person, die sie 1949 gründete, verbunden: Dr.-Ing. E.h. Hans Liebherr, ein gelernter Baumeister, unermüdlicher Tüftler, pragmatischer Geschäftsmann und erfolgreicher Pionier.
Abb. 1: Dr.-Ing. Hans Liebherr
Die Firmengruppe besteht heute aus 140 Gesellschaften in mehr als 50 Ländern weltweit, mit über 48.000 Mitarbeitenden. Die Firmengruppe Liebherr ist dezentral organisiert und in elf selbstständige Produktsparten gegliedert. Dazu zählen Erdbewegung, Mining, Fahrzeugkrane, Turmdrehkrane, maritime Krane, Betontechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Aerospace und Verkehrstechnik, Komponenten, Hausgeräte und Hotels. Die Dachgesellschaft ist die Liebherr-International AG mit Sitz in Bulle (Schweiz). Seit 1954 stellt Liebherr Kühl- und Gefriergeräte her, die heute in fünf Ländern gefertigt werden: Ochsenhausen (Deutschland), Lienz (Österreich), Marica (Bulgarien), Kluang (Malaysia) und Aurangabad (Indien). Die Liebherr-Hausgeräte GmbH in Ochsenhausen koordiniert als Spartenobergesellschaft alle Aktivitäten der Sparte.
Mit einer Firmenfläche von 210.000 m² und einem Mitarbeiterstand von 1.346 Mitarbeitenden, wurde die Liebherr Lienz GmbH 1980 gegründet. Der derzeitige Produktionsausstoß beträgt rund 380.000 Geräte jährlich. Wer so viele Geräte produzieren will, benötigt auch viel Platz, wie das Gelände in der Dr.-Hans-Liebherr-Straße in Lienz bezeugt (s. Abb. 2).
Abb. 2: Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH

2 Ausgangssituation

Seit rund 16 Jahren setzt Liebherr in der gesamten Hausgerätesparte auf ein bewährtes, im Laufe der Jahre immer weiterentwickeltes und an die Anforderungen angepasstes Instandhaltungsprogramm der Fa. INi IT GmbH. Zwei Jahre nach Einführung des Instandhaltungsprogramms wurde auch schon die erste mobile Lösung für die täglichen Rundgänge mittels PDA (Personal Digital Assistent) entwickelt. Sie diente vor allem für die täglichen Kontrollrundgänge und ersetzte die vorher eingesetzten Checklisten aus Papier.
Abb. 3: Darstellung der Schnittstellen
Schnittstellen
Die Schnittstellen zu den unterschiedlichen Anwendungen wurden in den darauffolgenden Jahren immer wieder mit angepasst. Schnittstellen zu den unterschiedlichen Anwendungen (s. Abb. 3) sind:
Rechtsdatenbank → Legal Compliance Aufgaben
Liebherr-Management-System
Personaleinsatzplanung
Schwachstellenanalyse
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Unfallmanagement (UMP)
Mobile Anwendung
Die Instandhaltung, verbunden mit den Wartungsanforderungen der einzelnen Anlagen und Maschinen, war in der Vergangenheit großteils präventiv aufgestellt. Das bedeutete einen hohen Wartungs-, Zeit- und Kosten- sowie Planungsaufwand. Aufgrund der erhöhten Anforderungen zur Steigerung der Anlagenverfügbarkeit und der Senkung der Ausschusskosten wurde speziell auf autonome, digitalisierte Instandhaltung ein hohes Augenmerk gelegt.
Autonome Instandhaltung
Der Grundgedanke dieser Instandhaltungsstrategie besteht darin, dass für kleine Instandhaltungsarbeiten nicht zwingend ein Instandhaltungsmitarbeitender benötigt wird, sondern diese auch von der Produktion durchgeführt werden können. Autonome Instandhaltungen sind Kontrollen und Inspektionen, die ohne Mehraufwand in der Arbeitszeit durch die Produktionsmitarbeitenden durchgeführt werden können. Durch die Verteilung der Aufgaben ergeben sich zwei große Vorteile:

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