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05101 Kompetenzbildung und Qualifizierung in der Instandhaltung

Die Kompetenzbildung von Service- und Instandhaltungsingenieuren rückt zunehmend in den Fokus. Die Komplexität der Anlagen, steigende Verfügbarkeitsanforderungen und neue Technologien sind dabei wesentliche Treiber. Aufgrund der hohen Interdisziplinarität, die daraus erwächst, sind dabei verschiedene Kompetenzfelder für Service- und Instandhaltungsingenieure abzudecken. Der Beitrag zeigt ein entsprechendes Kompetenzprofil auf, das sowohl ingenieurwissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Kompetenzen als auch instandhaltungsspezifische und Persönlichkeitskompetenzen umfasst. Am Beispiel des Studienangebots „Service Engineering” der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim wird exemplarisch gezeigt, wie die Vermittlung eines solchen Soll-Kompetenzprofils erfolgen kann.
von:

1 Bedeutung von Kompetenz und Qualifikation für die Instandhaltung

1.1 Entwicklung der Instandhaltung zur Smart Maintenance

Der oft zitierte „ewige Wandel” macht auch vor der betrieblichen Instandhaltung nicht halt. Evolutionäre wie auch revolutionäre Veränderungen sind daher für die Instandhaltung nichts Ungewöhnliches. Dies lässt sich schön am Wandel der Instandhaltungsstrategien erkennen: Die Strategie der reaktiven Störungsbeseitigung wurde in den letzten Jahren immer mehr von einer vorbeugenden und zustandsabhängigen Instandhaltung abgelöst. Dies ist nur ein Beispiel für die vielfältigen Veränderungen der Instandhaltung.
Abb. 1: Die Instandhaltung im Wandel zur Smart Maintenance
Instandhaltung in der Industrie 4.0
Und doch nimmt der aktuelle Wandel der Instandhaltung hin zur Smart Maintenance ein besonderes Ausmaß an. Viele neue Chancen lassen sich mit den vielfältigen Systemen und Werkzeugen der Industrie 4.0 verwirklichen. Digitalisierte und vernetzte Systeme ermöglichen Analysen über den Zustand einer Produktionsanlage, wie dies in der Vergangenheit nicht möglich war. Im Ideal der Industrie 4.0 soll es möglich sein, dass die verschiedenen beteiligten Akteure über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage – von der Anlagenplanung und -entwicklung bis zum Betrieb und der Instandhaltung – Zugriff auf die Anlage haben und frühzeitig gemeinsam an der Erkennung von Störungen sowie der Verbesserung der Anlagen arbeiten können.
Neben den technischen Herausforderungen müssen für eine erfolgreiche Smart Maintenance insbesondere die Mitarbeiter hinreichend qualifiziert und motiviert werden.

1.2 Wachsende Bedeutung der Kompetenz eines Instandhaltungsingenieurs

Die Instandhaltung von Produktionsanlagen wird in Zukunft immer wichtiger. Zunehmend rücken dabei Qualifikationen und Kompetenzen der Mitarbeiter in den Vordergrund, die für die Instandhaltung dieser modernen Anlagen verantwortlich sind. Denn es ist absehbar, dass es trotz neuer Möglichkeiten zur Predictive Maintenance immer noch Anlagenstörungen geben wird, die nur durch Menschen beseitigt werden können.
„In den Fabriken werden Wartungsaufgaben wichtiger, denn je komplexer Systeme werden, desto schlimmere Folgen haben Störungen.” [...]
„Tendenziell wird es eine Verschiebung zu anspruchsvolleren Tätigkeiten und höheren Qualifikationen geben ... zum Beispiel in Vertrieb und Service.” [1])
Problematik fehlenden Wissens
Auch Studien zur Industrie 4.0 zeigen, dass die zu beachtenden Herausforderungen nicht nur technischer Natur sind. In der Studie „Industrie 4.0” der Staufen AG wird an vorrangiger Stelle das fehlende Wissen der Führungskräfte und der Mitarbeiter als großes Hindernis auf dem Weg zur Industrie 4.0 genannt (s. Abb. 2) [2].
Abb. 2: Hindernisse auf dem Weg zur Industrie 4.0 in Deutschland [2]
Während andere in der Studie genannte Hürden wie hohe Kosten und die dadurch lange Amortisationszeit durch den zu erwartenden einsetzenden Preisverfall überwunden werden können, muss das Problem fehlenden Wissens aktiv angegangen werden. Nur wer sich um ausreichendes Wissen seiner Führungskräfte und Mitarbeiter für die Anwendung von Industrie-4.0-Lösungen bemüht, wird solche Technologien erfolgreich einsetzen können.

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