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04504 Thermografie von Nichtwohngebäuden im Bestand

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – vor einer Gebäudesanierung ist es sinnvoll, sich mithilfe einer thermografischen Untersuchung ein genaues Bild des tatsächlichen Zustands der Gebäudehülle zu machen. So können die Fragen, was genau saniert werden soll, welche Maßnahmen sich kurzfristig amortisieren und welche Energiesparmaßnahmen in welcher Reihenfolge tatsächlich sinnvoll sind, präzise beantwortet werden. Wie Thermografie funktioniert und wo ihre großen Vorteile liegen, zeigt dieser Beitrag anhand praktischer Beispiele.
von:

1 Einführung

Was ist Thermografie?
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das Wärmebild, ein sogenanntes Thermogramm, das unsichtbare Wärmestrahlung sichtbar macht, bildet die thermische Situation ab. Es visualisiert kalte und warme Bereiche und deckt somit Auffälligkeiten auf, die tatsächlich vorhanden sind. Thermografie ist ein Messverfahren, das zur Klärung eines thermischen Zustands dient. Man sieht, wie sich Bauteile thermisch auswirken. Das ist ein großer Vorteil für die energetische Sanierung am Gebäude. Eine einzige thermografische Untersuchung unter geeigneten Bedingungen kann den Istzustand insgesamt und im Detail aufdecken.
Was bedeutet energetische Sanierung?
Energetisch sanieren bedeutet im umwelttechnischen Sinne die Einsparung von Energie und im wirtschaftlichen Sinne das Optimieren von Ressourcen, bei dem sich Aufwand und Nutzen zeitnah amortisieren. Die dabei auftretenden Fragen sind: Was soll saniert bzw. erneuert werden, was amortisiert sich kurzfristig und in welcher Reihenfolge sind Energieeinsparmaßnahmen sinnvoll umzusetzen?
Ermittlung des Istzustands
Um diese Fragen zu beantworten, reicht es in der Regel nicht aus und es ist auch nicht zwangsweise zielführend, lediglich eine Berechnung der Gebäudehülle durchzuführen. Das wäre die rein rechnerische Vorgehensweise. Sinnvoller ist es, vor einer Berechnung den tatsächlichen Zustand einer Gebäudehülle erst einmal zu erfassen, um dadurch den signifikanten Energieleckagen auf die Spur zu kommen. Hierfür ist die Begehung mittels Thermografie ein äußerst aufschlussreiches Verfahren. Die Thermografie visualisiert den Istzustand und präsentiert dabei Energieleckagen und thermische Auffälligkeiten. Manche von den mittels Thermografie entdeckten Energieleckagen lassen sich oftmals sogar kurzfristig und mit einem geringen Aufwand beseitigen, wobei die Energiesituation beachtlich verbessert wird.

2 Thermografie

Thermografie ist eine Messmethode, die von Oberflächen ausgesendete Wärmestrahlung empfängt und daraus ein thermisches Bild erstellt. Die Wärmebildkamera bündelt die für unsere Augen unsichtbare Infrarotstrahlung gemäß den optischen Gesetzen über eine Germanium-Linse und erstellt ein Abbild auf einer Detektormatrix (FPA-Detektor). Jeder Pixel in der Detektormatrix ist demnach ein einzeln gemessener Wärmebildpunkt.
Technische Voraussetzungen
Somit spielt die Anzahl der Detektoren bei der Messung eine entscheidende Rolle für die Auflösung und sogar Messbarkeit des aufgenommenen Bildes in Abhängigkeit zum Abstand des Objekts. Bei hohen Decken oder großer Entfernung wie z. B. in Hallen und bei Außenthermografie, wo ein gewisser Abstand unvermeidbar ist, sollte mit einer hochwertigen Kamera gearbeitet werden. Empfehlenswert ist hierbei eine Detektormatrix mit mindestens 640 × 480. Detektoren (echte Messpunkte) sowie die Einsatzmöglichkeit mehrerer Objektive.
Bildausschnitt entscheidend
Außerdem ist für eine gute Übersichtlichkeit der Bildausschnitt entscheidend, der nicht allzu klein sein sollte, aber auch nicht zu groß sein darf, um Übersicht und Messbarkeit für ein aussagekräftiges Bild gleichermaßen zu gewährleisten. Auch das erfordert eine gute Auflösung der Kamera und oft den Einsatz mehrerer Objektive.
Da es heutzutage viele verschiedene Kameratypen gibt und der Trend hin zu günstigen Kameras mit niedriger Auflösung geht, ist bei der Beauftragung eines Thermografen das eingesetzte Messsystem ein wichtiges Kriterium für die professionelle Thermografie.

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