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03403 Verbundinstandhaltung bei KMU – ein Konzept für neue Organisationsformen der Instandhaltung

Häufig wird der betrieblichen Instandhaltung bei Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nur wenig Beachtung geschenkt. Eine Vernachlässigung der technischen Einheiten wird in Kauf genommen, wodurch sich die KMU gegenüber großen Unternehmen in eine nachteilige Lage bringen. Aus der Erörterung dieser Problematik und der Betrachtung organisatorisch-struktureller Aspekte lassen sich neue Formen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich der betrieblichen Instandhaltung bei KMU ableiten. Eine „horizontale Instandhaltungskooperation” zur Leistungsbündelung von Instandhaltungsressourcen in einem Verbund von Unternehmen stellt dabei einen möglichen Lösungsansatz dar und beinhaltet im Vergleich zu den bislang üblichen Vorgehensweisen der Eigen- und Fremdinstandhaltung große Potenziale für KMU. Anhand von praxisrelevanten Fallbeispielen sowie mittels Simulationen unterschiedlicher Szenarien der geplanten und ungeplanten Instandhaltung lässt sich dies eindrucksvoll nachweisen – die Ergebnisse sind eindeutig.
von:

1 Einleitung

Marktsituation
Durch die Globalisierung der Märkte und die damit stärker werdende Konkurrenz aus dem Ausland haben sich für viele Unternehmen die Marktgegebenheiten verändert. Stetig steigende Kundenerwartungen bei höherer Individualisierung, kürzer werdende Lieferzeiten und ein tendenzieller Rückgang der bisherigen Märkte bewirken wachsenden Kostendruck. Vermehrte Just-in-time-Belieferungen, stetige Verkürzung der Durchlaufzeiten, steigende Komplexität und zunehmender Automatisierungsgrad der ohnehin kapitalintensiven technischen Einheiten sowie sich weiter ausdehnende Betriebszeiten und fortlaufende Reduzierung von Materialbeständen und Terminreserven belasten die stark beanspruchten Unternehmen zusätzlich. Die gezielte Wahl einer geeigneten Unternehmensstrategie wird dadurch unerlässlich. Gleichzeitig sind die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie eine kontinuierliche Produktivitätssteigerung durch den Einsatz modernster Technologien und eine ständige Verbesserung der Qualität erforderlich.
Instandhaltung in KMU ...
Im Hinblick auf die beschriebene Situation haben stets verfügbare und hocheffiziente technische Einheiten für viele Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen der unterschiedlichsten Branchen eine neue Bedeutung erlangt. Unerwartete Störungen oder Ausfälle von besonders wichtigen technischen Einheiten sind daher zwingend zu vermeiden. Doch leider werden insbesondere bei KMU wichtige technische Einheiten häufig an der Leistungsgrenze betrieben. Nicht selten kommt es dabei zu Unterbrechungen, die sogar zu einem Ausfall des kompletten Leistungserstellungsprozesses führen können. Vermehrte Engpässe in der Wertschöpfung sind die Folge. Scheinbare Reservekapazitäten werden oft falsch eingeschätzt und mögliche Folgen nicht bedacht.
... häufig vernachlässigt
In diesem Zusammenhang kommt der betrieblichen Instandhaltung eine Schlüsselrolle zu. Als integrale Querschnittsfunktion bestimmt sie die Wettbewerbsfähigkeit und somit die Zukunft eines Unternehmens entscheidend mit. Dennoch wird der betrieblichen Instandhaltung gerade bei KMU nur wenig Beachtung geschenkt. In vielen Fällen wird sie regelrecht vernachlässigt. Das eigentliche Potenzial der betrieblichen Instandhaltung wird nicht erkannt. Häufig fehlt aber auch das notwendige Instandhaltungsvermögen, obwohl eine professionelle und verantwortungsbewusste Instandhaltung auch für KMU viele Vorteile bietet.
Lösung: Verbundinstandhaltung
Die Verbundinstandhaltung im Rahmen einer horizontalen Instandhaltungskooperation von Unternehmen eröffnet für die betriebliche Instandhaltung bei KMU ganz neue Möglichkeiten. Sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einem verantwortungsvollen und professionellen Instandhaltungsmanagement.

2 Bestimmung der Instandhaltung

Die Instandhaltung trägt zur Erhaltung und Wiederherstellung des SOLL-Zustands sowie zur Feststellung und Beurteilung des IST-Zustands während des gesamten Lebenszyklus von technischen Einheiten bei. Dabei soll die Instandhaltung eine betriebsspezifisch erforderliche Verfügbarkeit und zuverlässige Funktions- und Leistungsfähigkeit der technischen Einheiten zu möglichst wirtschaftlich vertretbaren Kosten gewährleisten.

2.1 Instandhaltung in der Praxis

Die Instandhaltung als Ganzes stellt einen sehr komplexen und sich immer wieder verändernden Themenbereich mit unterschiedlichen Sachverhalten dar. Dies gilt, weil sich jeder einzelne Anwendungsfall der Instandhaltung individuell gestaltet und auf zahlreichen unterschiedlichen Kriterien und Merkmalen basiert. Die Instandhaltungstheorie unterscheidet dabei die Unternehmen nicht nach Größe und Branchenzugehörigkeit, sondern geht immer vom Idealzustand mit ausreichend vorhandenem Instandhaltungsvermögen (genügend personelle und technische Instandhaltungsressourcen) aus und bietet dessen ungeachtet nur für bestimmte Unternehmen entsprechende Lösungen. Die Praxis erfordert jedoch spezifische Instandhaltungslösungen, insbesondere in Abhängigkeit von der jeweiligen Unternehmensgröße.

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