08001 Poka Yoke im Arbeitsschutz
Poka Yoke ist ein Konzept zur praktischen Umsetzung einer Null-Fehler-Strategie. Das Konzept lässt sich auch im Bereich des Arbeitsschutzes nutzen. Poka Yoke setzt im Prozess an und zielt mit seinen Elementen auf die Fehlervermeidung, da so die Ursache von Gefahrensituationen und Unfällen beseitigt wird.
Besondere Beachtung finden dabei unbeabsichtigte Fehler, die durch Mitarbeiter begangen werden. Poka Yoke benutzt bevorzugt konstruktive Produktmaßnahmen oder technisch-mechanische Prozesslösungen, um diese Fehler direkt an ihrer Wurzel zu bekämpfen. Ziel sind dabei einfache, kostengünstige Lösungen mit sofortiger Auswirkung auf die Sicherheit.
In diesem Beitrag lernen Sie das Poka-Yoke-Konzept und seine Philosophie, die Schritte zur Implementierung des Konzepts sowie die wesentlichen Poka-Yoke-Lösungen mit Fallbeispielen kennen. Abschließend werden die Vor- und Nachteile von Poka Yoke bilanziert. Arbeitshilfen: von: |
1 Kurzbeschreibung und Ablauf
Poka Yoke = Vermeidung unbeabsichtigter Fehler
Das Poka-Yoke-Konzept hat seine Wurzeln in Japan. In den 1970er Jahren wurde Poka Yoke von Shigeo Shingo entwickelt. Shingo hat als Mitarbeiter von Toyota dessen Qualitätsmanagement im Blick gehabt. Es handelt sich bei Poka Yoke um ein Konzept, das unbeabsichtigte Fehler, wie sie Mitarbeitern versehentlich unterlaufen können, abstellen möchte. Daher auch der Name: Im Japanischen steht das „Poka” für „Vermeidung” und „Yoke” für „unglücklicher Fehler”.
Das Poka-Yoke-Konzept hat seine Wurzeln in Japan. In den 1970er Jahren wurde Poka Yoke von Shigeo Shingo entwickelt. Shingo hat als Mitarbeiter von Toyota dessen Qualitätsmanagement im Blick gehabt. Es handelt sich bei Poka Yoke um ein Konzept, das unbeabsichtigte Fehler, wie sie Mitarbeitern versehentlich unterlaufen können, abstellen möchte. Daher auch der Name: Im Japanischen steht das „Poka” für „Vermeidung” und „Yoke” für „unglücklicher Fehler”.
Ohne Poka Yoke: 100 % Qualität kaum möglich
Der Ansatz von Poka Yoke entstand aus der Erkenntnis heraus, dass die bis dahin praktizierten Qualitätsansätze nicht geeignet sein können, eine 100 %ige Fehlerfreiheit zu erreichen. Die Statistische Prozesskontrolle (SPC) beispielsweise nimmt fehlerhafte Produkte und Prozesse in einem bestimmten geringen Maß logisch in Kauf.
Der Ansatz von Poka Yoke entstand aus der Erkenntnis heraus, dass die bis dahin praktizierten Qualitätsansätze nicht geeignet sein können, eine 100 %ige Fehlerfreiheit zu erreichen. Die Statistische Prozesskontrolle (SPC) beispielsweise nimmt fehlerhafte Produkte und Prozesse in einem bestimmten geringen Maß logisch in Kauf.
Stichprobenprüfungen ungeeignet
In der Praxis findet man oftmals die Argumentation, eine vollständige (100 %) Prüfung der Produktion sei zu aufwendig und daher nicht leistbar. Als praktische Konsequenz begnügt man sich mit einem „angemessenen” Fehlerniveau und stichprobenartigen Prüfungen. Beispielsweise wird eine Fehlerquote von 0,1 % als akzeptabel angesehen. Dieses Denken ist jedoch aus zwei Gründen abzulehnen. Dies wird am klassischen Produkt dargestellt, bevor eine Übertragung auf den Arbeitsschutz erfolgt:
In der Praxis findet man oftmals die Argumentation, eine vollständige (100 %) Prüfung der Produktion sei zu aufwendig und daher nicht leistbar. Als praktische Konsequenz begnügt man sich mit einem „angemessenen” Fehlerniveau und stichprobenartigen Prüfungen. Beispielsweise wird eine Fehlerquote von 0,1 % als akzeptabel angesehen. Dieses Denken ist jedoch aus zwei Gründen abzulehnen. Dies wird am klassischen Produkt dargestellt, bevor eine Übertragung auf den Arbeitsschutz erfolgt:
• | Bei einer Fehlerquote von 0,1 % ist eines von 1.000 Produkten fehlerhaft. Einer von 1.000 Kunden wird unzufrieden sein, sein gekauftes Produkt ist zu 100 % fehlerhaft und nicht zu 0,1 %. Bedenkt man, dass unzufriedene Kunden über ihren Ärger bis zu 20 weiteren Personen berichten, bekommen auch „wenige” fehlerhafte Produkte eine kaufmännisch spürbare Dimension. |
• | Stichprobenprüfungen reagieren verzögert. Eine Prüfanweisung kann zum Beispiel lauten: Jedes hundertste Stück ist der Produktion zu entnehmen und zu prüfen. Ist es fehlerhaft, wird das gesamte Fertigungslos stückweise geprüft. Dabei fällt z. B. auf, dass fast das gesamte Los fehlerhaft ist. Zwar haben die Fehler nicht den Kunden erreicht, es wurde aber eine große Menge Ausschuss produziert. |
Überträgt man diese Erkenntnis auf den Bereich des Arbeitsschutzes, wird auch schnell ersichtlich, dass hier erst recht nicht mit einer akzeptierten Unfallfreiheit von unter 100 % gearbeitet werden darf. Ziel muss die Integration einer Null-Unfall-Strategie in das Unternehmen sein. Poka Yoke stellt dazu einen konzeptionellen Ansatz dar.
Ansatz von Poka Yoke
Ist ein sicherheitsgefährdender Fehler erst einmal passiert, bleibt er mit Glück folgenlos oder es können nur noch seine Auswirkungen (zum Beispiel die Folgen eines Unfalls) beseitigt bzw. behandelt werden. Diesem reaktiven Ansatz stellt Poka Yoke eine andere Art des Denkens gegenüber: Die Ursache des Fehlers wird beseitigt.
Ist ein sicherheitsgefährdender Fehler erst einmal passiert, bleibt er mit Glück folgenlos oder es können nur noch seine Auswirkungen (zum Beispiel die Folgen eines Unfalls) beseitigt bzw. behandelt werden. Diesem reaktiven Ansatz stellt Poka Yoke eine andere Art des Denkens gegenüber: Die Ursache des Fehlers wird beseitigt.
Ursachen abstellen
Poka Yoke setzt auf konstruktive sowie technisch-organisatorische Lösungen, damit Fehlhandlungen im Prozess nicht zu Gefährdungssituationen führen.
Poka Yoke setzt auf konstruktive sowie technisch-organisatorische Lösungen, damit Fehlhandlungen im Prozess nicht zu Gefährdungssituationen führen.
Besonders die Fehlhandlungen der Mitarbeiter, die in anderen Konzepten als Teil der menschlichen Natur akzeptiert werden, geht Poka Yoke mit seinen Lösungen an. Damit eignet es sich ideal, um die dauerhafte Einhaltung von Sicherheitsvorschriften zu gewährleisten. Das bekannte Phänomen, wonach mit zunehmender Dauer einer unfallfreien Periode Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit bei der Befolgung von Arbeitsschutzrichtlinien nachlassen, wird damit direkt angegangen.