-- WEBONDISK OK --

05003 Das Kompetenzmodell als Basis strategischer Personal- und Organisationsentwicklung

Die Arbeitswelt ist im radikalen Umbruch. Schlagworte wie Digitale Transformation, Industrie 4.0, Internet of Things oder Smart Factory sind in aller Munde. Doch nicht jeder weiß um deren Bedeutung und Anwendungsfelder. Führungskräfte und Mitarbeitende müssen mit der Digitalisierung nicht nur Schritt halten, sondern diese auch aktiv vorantreiben können. Dazu benötigen sie neue Kompetenzen, die in der Regel weit über das hinausgehen, was sie in ihrer Berufsausbildung oder im Studium gelernt haben.
Um digitale Geschäftsmodelle und -prozesse nicht nur beherrschen, sondern auch proaktiv gestalten zu können, ist ein strategieorientiertes Kompetenzmanagement unabdingbar. Unternehmen sind gefordert, ihre Führungskräfte und Mitarbeitende für die digitalen Herausforderungen in der Produktion und der Verwaltung konsequent weiterzuentwickeln. Welche Kompetenzen dazu benötigt werden, ist aus der Unternehmensstrategie und Funktionsstrategien wie der Produktions- oder Instandhaltungsstrategie unmittelbar abzuleiten. Die Grundlage einer zukunftsorientierten Personal- und Organisationsentwicklung eines Unternehmens bildet das sogenannte Kompetenzmodell, das in diesem Beitrag vorgestellt wird.
von:

1 Digitale Transformation

Industrie 4.0
Branchenübergreifend ist die Unternehmenswelt durch zunehmende Digitalisierung von Prozessen, Produkten und Geschäftsmodellen gekennzeichnet. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau nimmt dabei eine Vorreiterreiterrolle auf dem Weg zur Industrie 4.0 ein, und die deutschen Automobilhersteller sehen sich als Innovationstreiber für viele andere Branchen. [1] [2] [3] [4]
Enormes Effizienzsteigerungspotenzial
Die Verknüpfung von klassischen Technologien und künstlicher Intelligenz macht den Aufbau von autonom arbeitenden, sich selbst organisierenden Systemen möglich. Durch mobile oder leistungsgebundene Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette werden Lieferketten synchronisiert. Ergebnisse sind die Reduzierung der Durchlaufzeiten, die Senkung der Betriebskosten, die Verringerung der Fehlerquote und die Steigerung der Ausbringungsmenge – kurzum eine Fülle von Effizienzsteigerungspotenzialen in der Produktion.
Agile Entwicklungsprozesse
Die damit einhergehende Verkürzung von Innovationszyklen und die zunehmende Einbindung von Kunden in die Produktentstehung erhöhen den Druck auf Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch immer neue (digitale) Geschäftsmodelle zu sichern. Die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle, Prozesse und Produkte wird sich dabei zunehmend weniger in den strategischen Stäben des Unternehmens abspielen, sondern vielmehr durch funktionsübergreifende, interdisziplinäre und agile Entwicklungsprozesse gekennzeichnet sein. Mitarbeiter und Führungskräfte aus der Produktion werden immer stärker gefordert sein, sich dabei mit ihrem Know-how einzubringen.
Neue Kompetenzen benötigt
Bis die „Digital Natives” der Generationen Y und Z in entscheidenden Positionen in der Produktion angekommen sind, werden noch einige Jahre vergehen. Heutige Führungskräfte verfügen in der Regel über langjährige Erfahrungen in der Produktion oder in produktionsnahen Funktionsbereichen wie der Instandhaltung. Zusätzlich zu ihrer vorhandenen Fachkompetenz müssen sie sich aber auch zwingend mehr Digitalisierungs-Know-how aneignen, um mit der technologischen Entwicklung Schritt halten bzw. diese selbst federführend gestalten zu können.
VUCA-Welt
Zudem müssen sich Führungskräfte und Mitarbeitende mit neuen Methoden und Arbeitsweisen wie dem Design Thinking oder dem agilen Projektmanagement vertraut machen. Zunehmende Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität in der Arbeitswelt („VUCA-Welt”) erfordern außerdem persönliche Kompetenzen wie Flexibilität, Agilität, Mobilität oder Resilienz von jedem Einzelnen.
Zur Bewältigung der extremen Herausforderungen und zum Erwerb von zukunftsrelevanten Kompetenzen reichen singuläre Qualifizierungsmaßnahmen nicht mehr aus. Vielmehr ist die Unternehmensleitung gefordert, ein strategisches Fundament für die gesamte Personal- und Organisationsentwicklung in der Produktion zu schaffen. Individuelle Weiterentwicklung muss einhergehen mit der Entwicklung von Teams, Abteilungen und dem gesamten Bereich der Produktion.
Strategieorientiertes Kompetenzmanagement
Im Sinne eines strategieorientierten Kompetenzmanagements geht es vorrangig darum zu eruieren, welche unternehmensstrategischen und funktionsspezifischen Kompetenzen Führungskräfte und Mitarbeitende in Zukunft benötigen.
Die Basis dafür bildet das sogenannte Kompetenzmodell. Auf diesem aufbauend, können bedarfsorientierte Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung konzipiert werden.
Kompetenzen und Qualifikationen, Wissen und Fertigkeiten
Nach Erpenbeck, Grote und Sauter [5] sollen unter „Kompetenzen” im Folgenden die Fähigkeiten zu selbstorganisiertem Handeln als sogenannte Selbstorganisationsdispositionen verstanden werden. Davon zu unterscheiden sind Qualifikationen, die nicht erst im selbstorganisierten Handeln sichtbar werden, sondern in separierten, normierbaren Prüfungssituationen, deren zertifizierbare Ergebnisse das aktuelle Wissen und die gegenwärtig vorhandenen Fertigkeiten widerspiegeln. Qualifikationen schließen somit Wissen und Fertigkeiten ein, Kompetenzen schließen wiederum Qualifikationen ein und sind somit am weitreichendsten.

2 Unternehmensentwicklung, Organisationsentwicklung und Personalentwicklung im Einklang [6]

Unternehmensstrategie als Basis
Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung sollten grundsätzlich die Strategie des Funktionsbereichs und damit des Unternehmens unterstützen. Die Produktionsstrategie leitet sich unmittelbar aus der Unternehmensstrategie ab und ist insofern nicht für Jahre in Stein gemeißelt, sondern wird, wenn die Unternehmensstrategie dies erfordert, zumindest aber im Geschäftsjahresrhythmus, entsprechend überarbeitet, angepasst oder weiterentwickelt. Dasselbe gilt wiederum für die daraus abgeleitete Instandhaltungsstrategie.

Weiterlesen und den „Instandhaltungs-Berater digital“ 4 Wochen gratis testen:

  • Das komplette Know-how in Sachen Instandhaltung
  • Zugriff auf alle Fachbeiträge und Arbeitshilfen
  • Onlinezugriff – überall verfügbar


Sie haben schon ein Abonnement oder testen bereits? Hier anmelden

Ihre Anfrage wird bearbeitet.
AuthError LoginModal