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04404 Entwicklung einer modernen Fremdfirmenstrategie

Die Fremdfirmenstrategie ist ein wichtiger Eckpfeiler einer erfolgreichen und nachhaltigen Instandhaltung. In diesem Beitrag wird dargestellt, wie auf Basis einer aktuellen Instandhaltungsstrategie und unter Berücksichtigung der relevanten Rahmenbedingungen die Fremdfirmenstrategie schrittweise abgeleitet werden kann.
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1 Bedeutung der Fremdfirmenstrategie für Industrieunternehmen

Die Fremdfirmenstrategie in der Instandhaltung ist abhängig von den vorgeschalteten strategischen Überlegungen zur Anlagen- und zur Instandhaltungsstrategie sowie von weiteren internen Rahmenbedingungen.
Mit der Fremdfirmenstrategie wird festgelegt, welche der Instandhaltungsleistungen in welchem Umfang durch externe Unternehmen (im Folgenden als Instandhaltungsdienstleister bezeichnet) erbracht werden sollen.
Gründe Fremdfirmenvergabe
Je nach Ausgangssituation im betrachteten Unternehmen stehen unterschiedliche Gründe für die Vergabe an Instandhaltungsdienstleister im Vordergrund. Eine Auswahl an möglichen Gründen zur Fremdvergabe von Instandhaltungsleistungen ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Hierbei sei darauf hingewiesen, dass einige der in Tabelle 1 aufgeführten Gründe nicht notwendigerweise nur durch eine Fremdvergabe erreichbar sind, sondern ggf. auch durch unternehmensinterne Anpassungen erzielt werden können.
Tabelle 1: Gründe für die Vergabe von Instandhaltungsleistungen an Instandhaltungsdienstleister
Variabilisierung von Instandhaltungskosten
Geringeres Investitionsbudget, Liquiditätssicherung
Geringere Instandhaltungskosten
Geringere Haftung/Gewährleistung
Verbesserte Planungs- und Durchführungsqualität
Motivationssteigerung
Erhöhter Servicegedanke
Innovationssteigerung
Vor dem Hintergrund der in Tabelle 1 dargestellten Gründe stellt die Fremdfirmenstrategie einen wichtigen Aspekt zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen dar. Der Anteil an Instandhaltungsleistungen, der durch Instandhaltungsdienstleister erbracht wird, kann dabei von Unternehmen zu Unternehmen stark variieren. Hierbei spielen Entscheidungskriterien wie z. B. die Bedeutung der Instandhaltungsleistung und die Marktverfügbarkeit dieser Leistung eine wesentliche Rolle (s. Kap. 04403, Abschn. 4.1). Im Extremfall entscheiden sich Unternehmen dafür, bis zu 100 % der Instandhaltungsleistungen durch Instandhaltungsdienstleister erbringen zu lassen.
Anforderungen an Instandhaltung besonders komplex
Das Prinzip der Leistungserbringung durch externe Dienstleister ist dabei kein typisches Phänomen der Instandhaltung, sondern kann auch in anderen Unternehmensbereichen wie z. B. in der Produktion und Logistik beobachtet werden. Gleichwohl sind die Anforderungen gerade im Instandhaltungsbereich aufgrund der hohen Komplexität der Tätigkeit und der damit verbundenen Anforderungen an die Mitarbeiterqualifizierung, der zeitlichen Kritikalität der Leistungserbringung und der unregelmäßigen Leistungsnachfrage teilweise deutlich höher.

2 Ermittlung der Fremdfirmenstrategie

Die Ermittlung der Fremdfirmenstrategie erfolgt in fünf Schritten:
1.
Betrachtungsumfang festlegen,
2.
Ermittlung der Mengengerüste für die zu betrachtenden Instandhaltungsleistungen,
3.
Bewertung der Instandhaltungsleistungen,
4.
Definieren von „attraktiven” Leistungspaketen zur Vergabe an externe Instandhaltungsdienstleister,
5.
Eckpunkte zur Umsetzung der Leistungspakete festlegen.

2.1 Betrachtungsumfang festlegen

Schritt 1
Im Rahmen des ersten Schrittes wird festgelegt, für welche Instandhaltungsleistungen die aktuelle Fremdfirmenstrategie zu überprüfen ist. In der betrieblichen Praxis ergeben sich dabei folgende häufig vorkommende Abgrenzungsmöglichkeiten:

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