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03001 Kritikalitätsermittlung für die Auswahl der Instandhaltungsstrategie

Dieser Beitrag stellt geeignete Methoden zur Anlagenerfassung und -priorisierung vor. Insbesondere die Kritikalitätsermittlung schafft die Grundlage für die Auswahl einer geeigneten Instandhaltungsstrategie.
Arbeitshilfen:
von:

1 Einführung

Die Auswahl der Instandhaltungsstrategie kann nicht nur die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Anlagen, sondern auch die Entwicklung der Instandhaltungskosten direkt beeinflussen. Instandhaltungskosten beeinflussen als Kostenfaktor direkt das finanzielle Ergebnis des Unternehmens. Das Produkt der Instandhaltung, nämlich die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlagen, hat eine direkte Auswirkung auf die Ausbringung der Produktion und damit den Umsatz, also auch das Ergebnis.
SADT und Kritikalität
Kein Wunder, dass hierüber ausgiebig nachgedacht wird und unterschiedlichste Konzepte entwickelt werden. In diesem Artikel geht es nicht darum, ein weiteres Konzept vorzustellen, sondern darum, die Hintergründe und Fundamente zu erläutern. Dabei stellen wir interessante Ansätze zur Anlagenerfassung mit der SADT-Methode und zur Priorisierung der Anlagenteile mit der Kritikalitätsbetrachtung vor.
Alle vernünftigen Methoden haben gemeinsam, dass man schrittweise vorgeht, z. B. folgendermaßen:
Produktions- und Instandhaltungsziele aus Unternehmenszielen ableiten,
Anlagen erfassen mit der SADT-Methode,
Anlagen priorisieren mithilfe der Kritikalitätsbetrachtung,
Ressourcen in Produktion und Technik erfassen,
Lebenszeit-Szenarien für die Anlagen und ihre Anlagenteile erfassen,
Instandhaltungsgeschäft planen, betreiben und beobachten,
Lernen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess,
Veränderungen extern und intern antizipieren und darauf reagieren.
Diese Vorgehensweise ist keine Einbahnstraße, sondern wird iterativ, wie z. B. im Deming-Kreislauf beschrieben (Plan-Do-Check-Act), mehrfach und kontinuierlich durchlaufen.

2 Produktions- und Instandhaltungsziele aus Unternehmenszielen ableiten

Instandhaltungsziele sind aus den Unternehmenszielen abzuleiten. Unternehmensziele gelten für alle Abteilungen und Mitarbeiter im Unternehmen und bieten bei Konflikten zwischen Abteilungen eine objektive Richtschnur. Unternehmensziele müssen allen zugänglich sein und finden sich meist als Vision oder Mission im Intra- oder Internet. Die übergeordneten Unternehmensziele sind auf den Abteilungszweck herunterzubrechen und für die Abteilung so zu formulieren, dass alle Mitarbeiter ihr Handeln danach ausrichten können. Die Instandhaltungsziele sind dann in verfolgbare Kennzahlen zu übersetzen.

3 Anlagen erfassen

Kenntnis der Anlage
Die instand zu haltenden Anlagen geben Auskunft über die Art der Tätigkeiten, den Zeitpunkt der Tätigkeiten, die benötigten Ressourcen und deren Spezifikationen bzw. Qualifikationen. Daher ist die eingehende Kenntnis der Anlagen eine Grundvoraussetzung für die Auswahl einer geeigneten Strategie. Es gibt viele mögliche Vorgehensweisen, Anlagen zu erfassen. Dies kann tabellarisch erfolgen, mit Datenbanksystemen oder grafisch anhand eines Fließbilds.
SADT-Methode
Eine interessante Vorgehensweise zur Anlagenstrukturierung ist die SADT-Methode. Hier wird der Produktionsprozess als Blockdiagramm dargestellt, wobei auf unterschiedliche Detaillierungsgrade strukturiert werden kann. Die „Structured Analysis and Design Technique” (SADT) ist eine Methode zur Softwareentwicklung, die 1977 von Douglas T. Ross publiziert wurde [1]. Ein Abkömmling davon ist IDEF.

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