10010 Wiener Linien: Smart Maintenance auf Schiene gebracht
Wie der öffentliche Nahverkehr in Wien es geschafft hat, durch die konsequente Digitalisierung der Instandhaltungsprozesse Effizienz und Qualität zu steigern und gleichzeitig die geforderten Dokumentationspflichten zu erfüllen. Gelungen ist dies vor allem durch die Einführung eines „elektronischen Reparaturbuchs” auf SAP-MII-Basis. von: |
1 Unternehmensprofil
Größtes Verkehrsnetz Österreichs
Die Wiener Linien, ein Unternehmen der Wiener Stadtwerke Holding AG, ist ein weltweites Vorzeigeunternehmen im Bereich des öffentlichen Transports und als solches betreiben sie das größte Verkehrsnetz Österreichs: 78,5 Kilometer U-Bahn, mit rund 172 Kilometern das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt und Buslinien in der Gesamtlänge von mehr als 700 Kilometern.
Die Wiener Linien, ein Unternehmen der Wiener Stadtwerke Holding AG, ist ein weltweites Vorzeigeunternehmen im Bereich des öffentlichen Transports und als solches betreiben sie das größte Verkehrsnetz Österreichs: 78,5 Kilometer U-Bahn, mit rund 172 Kilometern das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt und Buslinien in der Gesamtlänge von mehr als 700 Kilometern.
Im Jahr 2015 wurden im Wiener-Linien-Netz mehr als 939 Millionen Fahrgäste gezählt – zweieinhalb Millionen Fahrten pro Tag. Mit 39 Prozent Marktanteil in Wien sind die Öffis die klare Nummer 1 bei der Verkehrsmittelwahl der Wiener (Auto: 27 %, Fahrrad: 7 %, Zufußgehen 26 %).
Für die Fahrgäste der Wiener Linien sind mehr als 500 Busse, 500 Straßenbahnzüge und rund 150 U-Bahn-Züge unterwegs. Insgesamt finden gleichzeitig mehr als 260.000 Menschen in den Fahrzeugen Platz, also mehr, als die zweitgrößte Stadt Österreichs, Graz, Einwohner hat. Zu Spitzenzeiten sind knapp 1.000 Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs. 2013 haben die Wiener-Linien-Fahrzeuge dabei eine Wegstrecke von 76 Millionen Kilometern zurückgelegt – das sind 208.000 Kilometer täglich.
Infrastruktur
Zur Infrastruktur der Wiener Linien gehören zusätzlich zu den Straßenbahn- und U-Bahn-Gleisen bzw. Tunnelanlagen auch 104 U-Bahn-Stationen, drei Bus-Garagen, zehn Straßenbahnremisen, vier U-Bahn-Betriebsbahnhöfe und die Hauptwerkstätte in Simmering. Neben vielen Kilometern Stiegen und Gängen betreuen die Techniker/-innen der Wiener Linien auch 300 Aufzüge und 350 Rolltreppen.
Zur Infrastruktur der Wiener Linien gehören zusätzlich zu den Straßenbahn- und U-Bahn-Gleisen bzw. Tunnelanlagen auch 104 U-Bahn-Stationen, drei Bus-Garagen, zehn Straßenbahnremisen, vier U-Bahn-Betriebsbahnhöfe und die Hauptwerkstätte in Simmering. Neben vielen Kilometern Stiegen und Gängen betreuen die Techniker/-innen der Wiener Linien auch 300 Aufzüge und 350 Rolltreppen.
Für Ticketkauf und -entwertung stehen 4.000 Entwerter und mehr als 900 Automaten zur Verfügung. Abfall kann in 2.230 Mistkübeln im U-Bahn-Bereich entsorgt werden und 18 Waschstraßen sorgen für saubere Fahrzeuge. Jede Nacht werden allein im U-Bahn-Netz mehr als 50 verschiedene Arbeiten durchgeführt, von Gleisschleifen über Elektroreparaturen bis hin zu Bauwerksinspektionen.
Mitarbeiter
Mit rund 8.700 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind die Wiener Linien ein großer Arbeitgeber in der Region Wien. Rund 4.000 U-Bahn- und Straßenbahnfahrer und Buslenker sind ebenso Teil der Wiener Linien wie die Fahrzeugtechniker und Ingenieure, die für den Bau und die Erhaltung der Gleisnetze, Stationen und Signale verantwortlich sind.
Mit rund 8.700 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind die Wiener Linien ein großer Arbeitgeber in der Region Wien. Rund 4.000 U-Bahn- und Straßenbahnfahrer und Buslenker sind ebenso Teil der Wiener Linien wie die Fahrzeugtechniker und Ingenieure, die für den Bau und die Erhaltung der Gleisnetze, Stationen und Signale verantwortlich sind.
Die Wiener Linien erzielen Umsatzerlöse von rund 475 Millionen Euro (2013) und investieren – inklusive U-Bahn-Neubau – 2016 ca. 515 Millionen Euro in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.
Die Erbringung dieser wichtigen Dienstleistung setzt voraus, dass Fahrzeuge und Infrastruktur permanent einsatzbereit sind. Um dies zu gewährleisten, investieren die Wiener Linien laufend in ihre Wartungsprozesse und -systeme.
2 Zusammenfassung
Modernisierung der Wartungsprozesse
In den letzten Jahren investierten die Wiener Linien massiv in die Modernisierung der Wartungsprozesse und -systeme, um nicht nur den steigenden Dokumentationspflichten bei Zertifizierungen Rechnung zu tragen, sondern auch Effizienz und Qualität zu steigern. Denn in der Vergangenheit protokollierten die Mitarbeiter viele Prozesse im Bereich Fahrzeugwartung schriftlich in Papierform (daher auch der Name Reparaturbuch für das Wiener-Linien-Wartungssystem). Bald erkannte das Management jedoch, dass die täglichen Herausforderungen an Organisation und Instandhaltung mit der bestehenden Arbeitsweise im Bereich Fahrzeugwartung nicht mehr zu bewältigen waren und ein elektronisches Reparaturbuch mit durchgehend digitalisierten Prozessen die alte Arbeitsweise ersetzen muss.
In den letzten Jahren investierten die Wiener Linien massiv in die Modernisierung der Wartungsprozesse und -systeme, um nicht nur den steigenden Dokumentationspflichten bei Zertifizierungen Rechnung zu tragen, sondern auch Effizienz und Qualität zu steigern. Denn in der Vergangenheit protokollierten die Mitarbeiter viele Prozesse im Bereich Fahrzeugwartung schriftlich in Papierform (daher auch der Name Reparaturbuch für das Wiener-Linien-Wartungssystem). Bald erkannte das Management jedoch, dass die täglichen Herausforderungen an Organisation und Instandhaltung mit der bestehenden Arbeitsweise im Bereich Fahrzeugwartung nicht mehr zu bewältigen waren und ein elektronisches Reparaturbuch mit durchgehend digitalisierten Prozessen die alte Arbeitsweise ersetzen muss.
Elektronisches Reparaturbuch
Gemeinsam mit der Firma Atos IT Solutions & Services GmbH konzipierten die Wiener Linien das „elektronische Reparaturbuch” als SAP-basierte Instandhaltungslösung für den Fahrzeugbereich. Vorgabe für die Lösungsarchitektur des neuen elektronischen Reparaturbuchs war die weitgehende Erhaltung der bereits im SAP/ERP implementierten Instandhaltungsprozesse, ein einfaches und flexibles User-Interface für die Mitarbeiter, mobile Endgeräte, Lieferanten-Kollaboration, Traceability aller Prozesse und eine offene Entwicklungsplattform, um das Know-how der Wiener Linien abbilden zu können. Nach einer ausführlichen Evaluation entschieden sich die Wiener Linien für die Plattform SAP MII, um die Hauptaufgaben der Werkstätten der Wiener Linien, wie zum Beispiel Reparaturen, Wartung, Hauptuntersuchungen und Fahrzeugumbauten, abzudecken.
Gemeinsam mit der Firma Atos IT Solutions & Services GmbH konzipierten die Wiener Linien das „elektronische Reparaturbuch” als SAP-basierte Instandhaltungslösung für den Fahrzeugbereich. Vorgabe für die Lösungsarchitektur des neuen elektronischen Reparaturbuchs war die weitgehende Erhaltung der bereits im SAP/ERP implementierten Instandhaltungsprozesse, ein einfaches und flexibles User-Interface für die Mitarbeiter, mobile Endgeräte, Lieferanten-Kollaboration, Traceability aller Prozesse und eine offene Entwicklungsplattform, um das Know-how der Wiener Linien abbilden zu können. Nach einer ausführlichen Evaluation entschieden sich die Wiener Linien für die Plattform SAP MII, um die Hauptaufgaben der Werkstätten der Wiener Linien, wie zum Beispiel Reparaturen, Wartung, Hauptuntersuchungen und Fahrzeugumbauten, abzudecken.
Mithilfe der strukturierten Erfassung von Schadensbild, Ursachen-, Fehler- und Aktionskatalog können die Mitarbeiter der Wiener Linien im neuen elektronischen Reparaturbuch auf effiziente Weise fahrzeugsystemische Schwachstellenanalysen durchführen. Die Erkenntnisse daraus fließen in die Instandhaltungsstrategie ein, verbessern die Fahrzeugzuverlässigkeit in Kollaboration mit den Fahrzeugherstellern und senken gleichzeitig die Instandhaltungskosten.