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10009 Mobile Equipment – Umstellung auf einen neuen Fuhrpark

Das Thema Mobile Equipment spielt in sehr vielen Betrieben eine große Rolle. Soll die Fahrzeugflotte ausgetauscht werden oder sollen neue Fahrzeuge angeschafft werden, geschieht dies am besten im Rahmen eines professionell aufgesetzten Prozesses. Dieser Beitrag geht den kompletten Prozess Schritt für Schritt durch und beleuchtet, welche Aspekte neben den rein technischen Spezifikationen noch wichtig sind.
Arbeitshilfen:
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1 Einführung

In Beitrag 06404 haben wir uns mit dem TCO-Ansatz („Total Cost of Ownership”) bei Mobile Equipment auseinandergesetzt und somit einen starken Schwerpunkt auf die monetären Auswirkungen verschiedener Aspekte bei Anschaffung und Betrieb von Fahrzeugen gelegt. Auch in diesem Beitrag spielt das Thema Budget – wie in der Realität – wieder eine Rolle, wird aber aus einem anderen, etwas weniger dominanten Blickwinkel betrachtet.
Schwerpunkte dieses Beitrags
Der vorliegende Beitrag behandelt das Thema Mobile Equipment prozessorientiert. Zunächst geht es um die Phase der Spezifikationserstellung, dann um den Ausschreibungsprozess sowie um die möglichst objektive und vergleichbare Angebotsauswertung. Ist die Entscheidung getroffen und wurden neue Fahrzeuge beschafft, müssen sie im Betrieb eingeführt werden. Das muss technisch gewährleistet werden, außerdem muss – möglicherweise in einer Pilotphase – das Bedienpersonal geschult und eingewiesen werden. Ist es außerdem gewünscht, eine Schnittstelle zum ERP-System zu installieren und/oder Nutzungsdaten in Form eines Trackers aufzuzeichnen und auszuwerten, bedarf es weiterer Überlegungen.
Datenschutz und Betriebsrat
Beim Thema Datenerfassung und vor allem bei der Datenauswertung geht es natürlich auch stets um den Datenschutz und die Prinzipien der Datenvermeidung und Datensparsamkeit gegenüber dem erhofften Mehrnutzen aus Unternehmenssicht. Hierbei kommt in vielen Fällen dem Betriebsrat eine wichtige Rolle zu, speziell in Betrieben, in denen dieser besonders aktiv ist.
Kennzahlen
Zum Abschluss geht es darum, welche Kennzahlen im Zusammenhang mit Mobile Equipment häufig im Fokus stehen und wie diese in Form von geeigneten Berichten an die übergeordneten Führungsebenen und auch an die „betroffenen” Kollegen weitergegeben oder diesen präsentiert werden können.
Bevor wir inhaltlich in den Prozess einsteigen, sollten wir zunächst zu einem gemeinsamen Verständnis gelangen, was mit „Mobile Equipment” gemeint ist.

2 Definition „Mobile Equipment (ME)"

Individuelle Begriffsdefinition notwendig
Wie bereits in Kapitel 06404 erörtert, stellt sich unter dem Begriff „Mobile Equipment” vermutlich jeder Instandhalter und jeder Produktionsverantwortliche etwas ein klein wenig anderes vor und so fehlt bisher eine akademisch eindeutige Definition dieses Anglizismus. In Deutschland verwenden viele Kollegen den Begriff „Flurförderzeuge” oder abgekürzt „FFZ”. Dies greift aber zu kurz, da es hier eben nicht nur um Gabelstapler oder deichselgeführte Varianten geht, sondern um alle beweglichen – also „mobilen” – Ausrüstungsgegenstände (= Equipment) innerhalb eines Betriebs. Da jedes Unternehmen aber einzigartig in den Herausforderungen und damit auch den benötigten Maschinen und Fahrzeugen ist, legt jeder Verantwortliche letztlich für sich und seinen Verantwortungsbereich selbst fest, was dazu zählt und was nicht.
Einsatzort als Kriterium
Eine sinnvolle Abgrenzungsmöglichkeit stellt aus meiner Sicht der Verwendungsort dar. Denn Lkw zum externen Transport von Waren (also das, was heute meist als „Logistik” bezeichnet wird) zählen aus meiner Sicht nicht zu dieser Gruppe von Fahrzeugen. Vielmehr wird Mobile Equipment nach meinem Verständnis mehrheitlich auf dem Werksgelände (oder der Baustelle) eingesetzt – zum Transport oder zur Verrichtung von Aufgaben in der Produktion oder der Instandhaltung im weitesten Sinn. Mit der nachfolgenden Aufzählung möchte ich Ihnen aber eine Idee davon an die Hand geben, was alles zu Mobile Equipment gehören könnte:
Was gehört zu ME?
Gabelstapler, deichselgeführte Flurförderzeuge, Teleskoplader, Radlader, (Löffel-)Bagger, Chargiermaschinen, Teleskop-/Hub-Arbeitsbühnen, Rangierfahrzeuge, Lkw (z. B. bei Baufirmen), Traktoren/Schlepper, Zugmaschinen für den internen Transport, (Aufsitz-)Rasenmäher, (Aufsitz-)Kehrmaschinen, Feuerwehrfahrzeuge, 2-Wege-Fahrzeuge für Schiene und Straße, Schneepflüge, E-Karren für die Instandhaltung etc.
Mitarbeiter und Kollegen fragen
Wir sprechen also über ein breites Spektrum verschiedener Fahrzeugtypen, die je nach Art und Umfang Ihres Geschäftsbetriebs zum Mobile Equipment gehören können. Um eine für Ihr Unternehmen zutreffende Liste zusammenzustellen, lohnt es sich, Kollegen aus anderen Abteilungen wie Buchhaltung, Produktion, Instandhaltung und auch die Unternehmensleitung dazu zu befragen. In meiner Praxis war ich nicht selten überrascht, als wie umfangreich sich der Fuhrpark doch erweisen kann.
Obwohl ich kein großer Fan von Anglizismen bin, werde ich im Folgenden bei der Verwendung des Sammelbegriffs Mobile Equipment – im Folgenden abgekürzt mit ME – bleiben, da im Deutschen eben kein griffiges Pendant existiert.

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