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07205 Poka Yoke – Fehler vermeiden

Fehlerprävention ist die kostengünstigste Methode zur Reduzierung von Fehlerkosten. Dabei werden mögliche Fehler durch passende Maßnahmen ausgeschlossen bzw. auf ein Minimum reduziert. Die Fehlervermeidung lässt sich dabei in den verschiedenen Phasen des Produktentstehungsprozesses realisieren – angefangen bei der Entwicklung/Konstruktion, in der Produktion, in der Montage aber vor allem auch im Rahmen der Produktnutzung durch den späteren Anwender. Als bekannte und in allen Bereichen anwendbare Methode kommt vielfach das Poka-Yoke-Prinzip zum Einsatz.
von:

1 Was ist Poka Yoke?

Konzept zur Qualitätsverbesserung
Der aus dem Japanischen stammende Begriff Poka Yoke steht für ein Konzept zur ständigen Qualitätsverbesserung, indem unbeabsichtigte Fehler vorbeugend vermieden werden. Das Prinzip wurde von Shigeo Shingo entwickelt, der sich im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Entwicklung des Toyota-Produktionssystems (TPS) vorwiegend mit statistischer Qualitätskontrolle befasste. Wesentliches Ziel von Poka Yoke gemäß seiner Philosophie ist die präventive Qualitätssicherung, um langfristig und dauerhaft die Produktqualität und die Prozessqualität der Produktion zu steigern.
Exkurs
„Qualität ist, wenn der Kunde wiederkommt und nicht das Produkt.”
„Qualität kann man nicht durch Prüfen, sondern nur durch Herstellen erreichen.”
„Fehler werden in der Arbeitsphase erzeugt, Prüfungen können nichts anderes bewirken, als die Fehler zu finden.”
Diese Zitate gehen auf Shigeo Shingo zurück. Sie sollen verdeutlichen, welchen Stellenwert Qualität in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus hat.

1.1 Kern und Ziele von Poka Yoke

Kern des Poka-Yoke-Ansatzes ist es, benötigte Materialien und Arbeitsgeräte so zu konzipieren und anzuordnen, dass Fertigungs- und Montagefehler erst gar nicht entstehen oder entstandene Fehler direkt aufgedeckt werden können. Basis für die Umsetzung der Idee sind oft einfache technische und vielfach auch kostengünstige Vorkehrungen bzw. Hilfsmittel, die auf dem „Schlüssel-Schloss-Prinzip” beruhen. Darüber hinaus betrachtet die Idee auch die spätere Anwendung durch den Kunden, sodass auch dieser keinen Fehler bei Anwendung des Produkts machen kann.
Null-Fehler-Produktion
Poka Yoke verfolgt das Ziel, durch definierte und ausgewählte Prüfungen das Auftreten eines Fehlers bzw. dessen Weitergabe zu vermeiden. Gemäß der Toyota-Philosophie „Null-Fehler-Produktion” besteht der Anspruch und Grundgedanke darin, Fehler idealerweise vollständig zu eliminieren.

1.2 Warum ist Poka Yoke wichtig?

Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung
Der Nutzen von Poka Yoke liegt vor allem darin, dass Techniken dafür sorgen, dass Menschen und Prozesse im Zusammenspiel gleich beim ersten Mal richtig funktionieren, wodurch unnötige Fehler ausgeschlossen werden können. Diese Techniken tragen dazu bei, die Qualität und Zuverlässigkeit von Produkten und Prozessen deutlich zu verbessern, indem sie Defekte beseitigen oder eben verhindern. Die Poka-Yoke-Methode passt daher auch perfekt in die Kultur der kontinuierlichen Verbesserung (vgl. PDCA-Zyklus) als Teil der Lean-Kultur.
Die Anwendung möglichst einfacher Poka-Yoke-Ideen und -Methoden im Produktentstehungsprozess und im Prozessdesign tragen maßgeblich dazu bei, menschliche und mechanische Fehler zu eliminieren.

1.3 Kategorien menschlicher Fehler

Man unterscheidet drei Kategorien menschlicher Fehler, die mithilfe von Poka Yoke verhindert werden können:
1.
Fehlerhafte Erinnerung
2.
Fehlerhafte Wahrnehmung
3.
Fehlerhafte Ausführung

1.3.1 Fehlerhafte Erinnerung

Diese Fehlerkategorie umfasst alle Fehlhandlungen, die auf einer fehlerhaften Erinnerung basieren. Beispiele dafür sind u. a.:

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