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03601 Change Management – eine Herausforderung für die Produktionsqualität

Dieser Beitrag stellt dar, warum Change Management wichtig ist, was man genau darunter versteht, welche Erfolgsfaktoren sich für ein gelungenes Change Management ausfindig machen lassen, welche Gefahren und Risiken es zu bedenken gilt und welche Phasen ein Change-Management-Prozess durchläuft. Anhand eines konkreten Beispiels aus dem Instandhaltungsbereich werden die theoretischen Annahmen und Erkenntnisse praxisnah beschrieben.
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1 Einleitung

Folgender Beitrag gibt einen Überblick über das allgegenwärtige Konzept des Change Managements. Einzelne Menschen, Organisationen, Gesellschaften, ja, letztlich die gesamte Erde sind permanenten Veränderungsprozessen unterworfen. Im unternehmerischen Zusammenhang besteht ein großes Interesse daran, solche Veränderungsprozesse in ihrer Notwendigkeit frühzeitig zu erkennen, zu strukturieren, zu planen, erfolgreich umzusetzen und im besten Falle auch zu evaluieren – eben Change Management zu betreiben.
Change Management – „Alles fließt”
Was ist eigentlich eine Veränderung? Schon der griechische Philosoph Heraklit stellte ca. 500 vor Christus in seiner Lehre vom Fluss aller Dinge fest: „Alles fließt”, d. h., „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.” Heraklit verglich das Sein mit einem Fluss. Dieser Fluss wandelt sich beständig, indem sich das Wasser in ihm austauscht. Aber doch ist es letztlich derselbe Fluss im selben Flussbett, obwohl keiner zweimal in denselben Fluss steigen kann.
Veränderung = Übergang
Veränderungen kennzeichnen einen Übergang. Veränderung kann sich beispielsweise folgendermaßen zeigen:
In Form einer Evolution – denn schließlich wohnt der Mensch nicht mehr in einer Höhle, sondern lebt und arbeitet in Gebäuden, geht aufrecht, hat Kulturen entwickelt, auch das sind Ergebnisse der Evolution.
Veränderung kann auch die Form einer Revolution haben – man denke da nur an die weltberühmte Französische Revolution, die Geburtsstunde der Menschenrechte.
Innovation ist auch eine Form der Veränderung, denn schließlich telefoniert man heute mit den modernsten, kleinsten, dünnsten Handys und gibt keine Rauchzeichen mehr, um miteinander auf weiten Strecken zu kommunizieren.
Genausogut kann sich Veränderung in Form einer Modifikation zeigen, was sich in vielfältigsten technologischen Weiterentwicklungen („von der Kutsche zum SUV”) zeigt.
Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, warum es überhaupt zu Veränderungen kommt. Oftmals handelt es sich um einen natürlichen Prozess, wie z. B. die Entwicklung des Menschen oder der Verlauf der Jahreszeiten. Veränderungen können innere und äußere Ursachen haben. Dann spricht man entweder von Selbstveränderung oder eben von Verändertwerden.
„Stillstand” ist unmöglich
Warum kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist? Abgesehen von allgemeinen Einflussfaktoren, wie zum Beispiel wirtschaftlichen Krisen, dem zunehmend internationaler werdenden Wettbewerb oder der Weltpolitik, kann es die verschiedensten Auslöser für Wandel in Organisationen geben:
Zum Beispiel kann sich die Zusammensetzung der Belegschaft ändern, indem sich zunehmend kulturelle Unterschiede zeigen, sich aufgrund des Fachkräftemangels Veränderungen in der Belegschaft ergeben oder einfach mehr akademische Fachkräfte eingestellt werden.
Die sich ständig fortentwickelnde Technologie, Stichwort Digitalisierung, führt zu massiven Wandlungs- und Veränderungsprozessen.
Genauso sind gesellschaftliche Trends als Auslöser für Veränderungen nicht zu vernachlässigen. Der soziodemografische Wandel oder die Städtewanderung werden zu weiteren erheblichen Veränderungen auf dem Arbeitnehmermarkt führen und somit auch einen erheblichen Einfluss auf Unternehmen haben.
Und wie reagieren wir Menschen auf Veränderungen? Welche Gefühle werden durch Veränderungen im Individuum hervorgerufen?
Reaktionen auf Veränderungen
Veränderungen können immer auch positive Gefühle verursachen, weil so beispielsweise unangenehme oder sogar untragbare Situationen zukünftig vermieden werden. Veränderungen können der Langeweile entgegenwirken, sie können zu Gefühlen wie freudiger Erwartung, Aufregung, Neugierde und Hoffnung führen.
Angst vor Veränderungen
Neben positiven Gefühlen verursachen Veränderungen jedoch auch negative Gefühle, vor allem häufig Angst. Jede noch so geringe Veränderung wird von Menschen zunächst einmal auf ihre Bedrohlichkeit hin überprüft. Diesen Sicherungsmechanismus hat die Evolution sozusagen in den Menschen „eingebaut”. Die sofortige Überprüfung der Bedrohlichkeit jeder stattfindenden Veränderung hat eine überlebenswichtige Funktion und deshalb für Mensch und Tier absolute Priorität. Erst, wenn der Mensch sicher ist, dass eine Veränderung nicht bedrohlich ist, wendet er seine Aufmerksamkeit anderen Aspekten zu – z. B. den potenziellen Vorteilen und Chancen von Veränderungen, ihrer Nützlichkeit für eigene Interessen oder ihrem Unterhaltungswert.
Der Mensch als Gewohnheitstier
Und wie kann man mit Veränderungen umgehen? Einst sagte der italienische Philosoph und Dominikanerpater Thomas von Aquin (1224–1274): „Für Wunder muss man beten, für Veränderungen muss man arbeiten.” Der Mensch als „Gewohnheitstier” steht in der Regel Veränderungen skeptisch gegenüber.
Veränderung = Verunsicherung
Veränderungen sind mit Unsicherheit über die Zukunft verbunden und können als Gefahren und Risiken wahrgenommen werden. Daher können Mitarbeiter auf Veränderungen mit Misstrauen und Widerstand reagieren, d. h., sie können sich trotzig aktiv gegen Neues sträuben, indem sie neue Maßnahmen sabotieren oder schlechte Stimmung machen. Resignation und Gleichgültigkeit wären weitere Reaktionsmöglichkeiten.

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