03209 Materialwirtschaft in der Instandhaltung – Umsetzung, IT-Unterstützung, Praxisbeispiel
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Dieser Beitrag behandelt die Optimierung der Lagerhaltung im Kontext der Materialwirtschaft. Die Autoren beschreiben, wie durch die Verbesserung der Lagerstruktur und der physischen Bedingungen im Lager sowie durch die Anpassung der Lagerbestände an die aktuelle Situation eine effizientere Lagerhaltung erreicht werden kann und wie wichtig die passende Unterstützung der IT dabei ist. Ein zentraler Teil des Beitrags ist ein Praxisbeispiel, das diese Prinzipien in einem realen Unternehmen demonstriert. von: |
1 Einführung
Die optimale Erfüllung der Ziele maximale Verfügbarkeit einsatzbereiter Materialien und minimale Kosten ist die Grundaufgabe der Materialwirtschaft in der Instandhaltung. Das im ersten Teil des Beitrags behandelte Konzept der Lieferkette bietet die Grundlage zur Lösung dieser Aufgabe. Im vorliegenden zweiten Teil des Beitrags werden die Komponenten und Funktionen einer Materialverwaltung zur Anwendung dieser Konzepte beschrieben. Es werden weiter die Möglichkeiten der Unterstützung durch IT-Systeme sowie ein Praxisbeispiel dargestellt.
Die Umsetzung der Verfahren der Optimierung der Lieferketten zur bestmöglichen Erfüllung der Aufgaben der Materialwirtschaft ist abhängig von einer Reihe von Voraussetzungen. So müssen die erforderlichen Daten (z. B. über Verfügbarkeiten, Liefer- und Transportzeiten) vorliegen, um die Leistungsfähigkeit von Lieferketten vergleichen zu können. Es sind weiter Daten über die historischen Verbräuche von Materialien erforderlich, um künftige Verbräuche qualifiziert abschätzen zu können. Außerdem muss auch die physische Organisation des Lagers sowohl den Anforderungen der gelagerten Materialien entsprechen als auch einfachen und schnellen Zugriff auf alle Materialien ermöglichen. Die Berücksichtigung des Risikos bei der Gestaltung der Lieferketten erfordert schließlich eine Bewertung des Risikos der Nichtverfügbarkeit der jeweiligen Materialien.
2 Umsetzung
Zuerst sollte man sich überhaupt bewusst sein, dass ein Materiallager für ein Unternehmen eine sehr wichtige Bedeutung hat und ein Bereich ist, der strukturiert, ordentlich und gewissenhaft gepflegt werden muss, damit die Sicherstellung und Verfügbarkeit von Ersatzteilen für die Betriebe gewährleistet werden kann. Denn nur so kann die Produktion reibungslos laufen und ein Unternehmen erfolgreich wirtschaften.
Materialwirtschaft oft vernachlässigt
Heutzutage werden Lager noch immer oft unterschätzt und teilweise nur nebenbei geführt/verwaltet. Eine professionelle Lagerverwaltungssoftware existiert meist gar nicht, sondern es wird mit veralteten IT-Systemen (z. B. Datenbanken wie Access) gearbeitet.
Heutzutage werden Lager noch immer oft unterschätzt und teilweise nur nebenbei geführt/verwaltet. Eine professionelle Lagerverwaltungssoftware existiert meist gar nicht, sondern es wird mit veralteten IT-Systemen (z. B. Datenbanken wie Access) gearbeitet.
2.1 Organisatorische Zuordnung
Die organisatorische Zuordnung der Materialwirtschaft hat erheblichen Einfluss darauf, nach welchen Grundprinzipien ihre Aufgaben bearbeitet werden. Von den zahlreichen der organisatorischen Möglichkeiten der Zuordnung sind die häufigsten die Zuordnung zu den betreuten operativen Einheiten, zur Instandhaltung oder Zuordnung zu einer zentralen Materialwirtschaft, die nicht nur die Artikel der Instandhaltung verwaltet.
In der Tabelle 1 sind diese drei Möglichkeiten miteinander verglichen. Die jeweiligen Vor- und Nachteile geben Hinweise darauf, welche Zuordnung im Einzelfall sinnvoll ist und welche Risiken bei der getroffenen Zuordnung zu berücksichtigen sind.
Tabelle 1: Organisatorische Zuordnung der Materialwirtschaft
2.1.1 Ordnung schaffen
Die Schaffung und Erhaltung der physischen Ordnung und Sauberkeit im Lager ist eine ständige Grundanforderung an die Verantwortlichen der Materialwirtschaft. Sie ist auch eine Grundvoraussetzung für jede weitergehende Optimierung der Materialwirtschaft.
Ordnung und Sauberkeit
In vielen Fällen wird eine Reorganisation und Optimierung der Materialwirtschaft mit der (Wieder)herstellung der Ordnung zu beginnen haben.
In vielen Fällen wird eine Reorganisation und Optimierung der Materialwirtschaft mit der (Wieder)herstellung der Ordnung zu beginnen haben.
Sicherheit
Das bedeutet z. B., dass alte, nicht mehr benötigte Teile entsorgt und Lagergänge freigeräumt werden. Eventuell wird auch zusätzlicher Lagerplatz benötigt, um Artikel, die unterschiedlich sind, einzeln einlagern zu können. Ordnung und Sauberkeit bedeuten auch Sicherheit, und im Lager gibt es viele mögliche Gefährdungen. Deshalb ist es wichtig, die Lagergänge stets frei und sauber zu halten sowie geeignete Lagerregalsysteme zu nutzen.
Das bedeutet z. B., dass alte, nicht mehr benötigte Teile entsorgt und Lagergänge freigeräumt werden. Eventuell wird auch zusätzlicher Lagerplatz benötigt, um Artikel, die unterschiedlich sind, einzeln einlagern zu können. Ordnung und Sauberkeit bedeuten auch Sicherheit, und im Lager gibt es viele mögliche Gefährdungen. Deshalb ist es wichtig, die Lagergänge stets frei und sauber zu halten sowie geeignete Lagerregalsysteme zu nutzen.
