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02403 Qualitätssicherung im Instandhaltungsmanagement

Das Bestreben nach Qualitätsführerschaft zählt zu den zentralen strategischen Zielen zahlreicher Unternehmen. Es dient oft als entscheidendes Kriterium, um sich von Mitbewerbern abzuheben, eine stärkere Marktposition zu etablieren und das Unternehmenswachstum abzusichern. Zur Realisierung dieses Ziels setzen Unternehmen vermehrt auf Qualitätsmanagementsysteme und -modelle. Diese dienen dazu, die Einhaltung von Qualitätsstandards im gesamten Betrieb sicherzustellen. Bedauerlicherweise sind viele dieser Systeme und Modelle zu generisch und berücksichtigen nur selten die Umsetzung in spezifischen Unternehmensbereichen, was ihre Implementierung in diesen Gebieten erschwert.
Der vorliegende Beitrag beleuchtet einen Teil des Qualitätsmanagementsystems im Kontext des Instandhaltungsmanagements, nämlich die Qualitätssicherung des Instandhaltungsmanagements. Er erläutert die Grundlagen der Qualitätssicherung, beschreibt ihre Entwicklung und erörtert die relevanten Aspekte im Zusammenhang mit dem Instandhaltungsmanagement.
von:

1 Einleitung

Effiziente und wirkungsvolle Prozesse im Instandhaltungsmanagement spielen eine Schlüsselrolle für den Erfolg der modernen Fertigungsindustrie. Die Fähigkeit, die Nutzung und Leistung von Anlagen zu optimieren und gleichzeitig Kosten und Risiken zu minimieren, ist zu einem strategisch entscheidenden Faktor geworden. Die Herausforderung für Unternehmen in einem komplexen und dynamischen Umfeld besteht jedoch darin sicherzustellen, dass die Prozesse mit der erforderlichen Qualität abgewickelt werden.
Einen effektiven Rahmen schaffen
Dieser Beitrag konzentriert sich auf die grundlegenden Prinzipien, Methoden und bewährten Verfahren, die einem effektiven Rahmen für die Qualitätssicherung zugrunde liegen. Durch die Anwendung des hier vorgestellten Ansatzes können Unternehmen eine herausragende Qualität ihrer Instandhaltungsmanagement-Praktiken anstreben. Im Fokus dieses Beitrags steht die Bedeutung der Qualitätssicherung im Instandhaltungsmanagement, wobei verschiedene Methoden betrachtet und deren Auswirkungen auf die Qualität analysiert werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung einer systematischen und ganzheitlichen Perspektive, die es Unternehmen ermöglichen soll, die vielfältigen Aspekte, die die Leistung und den Lebenszyklus von Anlagen beeinflussen, umfassend zu berücksichtigen.
Die Implementierung eines strukturierten Qualitätssicherungsrahmens ermöglicht es Unternehmen, ihre Instandhaltungsmanagement-Aktivitäten auf ein neues Niveau der operativen Exzellenz zu heben. Durch die Sicherstellung der Qualität dieser Prozesse können Unternehmen die Gesamtleistung ihrer Produktion erheblich verbessern. Dies wiederum führt zu einer gesteigerten Kundenzufriedenheit und einem Wettbewerbsvorteil auf dem Markt.

2 Grundlagen

Die Entwicklung der Qualität, von der Einhaltung von Spezifikationen zu einem umfassenden Konzept inklusive Kundenzufriedenheit und kontinuierlicher Verbesserung, hat historische Wurzeln. Seit den ersten Zivilisationen, über die industrielle Revolution und das Aufkommen von Total Quality Management (TQM) im 20. Jahrhundert bis hin zur Integration von Lean- und Six-Sigma-Methoden hat sich Qualität tiefgreifend gewandelt. Moderne Qualitätsmanagementsysteme, wie die ISO-9000-Normenreihe, betonen einen kundenorientierten Ansatz und die Notwendigkeit, in der digitalen Ära nicht nur die Produktqualität, sondern auch die Dienstleistungsqualität zu sichern. Garvins ( [1], S. 26) ( [2], S. 36) wertbasierte Qualitätsperspektive, die Qualität als das Verhältnis von Wert zu Kosten sieht, spiegelt die Komplexität des Instandhaltungsmanagements wider und entspricht der Definition der ISO 9000:2015, die Qualität als den Grad definiert, in dem ein Objekt Anforderungen erfüllt. ( [3], S. 27)
Das Instandhaltungsmanagement (IHM) ist essenziell für den Unternehmenserfolg und beinhaltet strategische und operative Maßnahmen zur optimalen Nutzung und Erhaltung von Anlagen gemäß DIN EN 13306:2015 ( [4], S. 9). Es deckt Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle zur Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung des Anlagenzustands über den gesamten Lebenszyklus ab. IHM fokussiert besonders auf die Nutzungsphase mit Maßnahmen wie Wartung und Instandsetzung zur Sicherung der Anlagenleistung. Ziele des IHM umfassen Anlagenverfügbarkeit, Optimierung der Instandhaltungskosten, Mitarbeiterqualifikation und die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsstandards, was zur Effizienzsteigerung beiträgt. Das Modell in diesem Beitrag lehnt sich an das Lean-Smart-Maintenance(LSM)-Modell ([5], S. 125 ff., [6], S. 154 ff.) an, das operative, strategische und normative Ebenen integriert, und bildet gemeinsam mit dem Qualitätsmanagement die Grundlage für das folgend beschriebene Modell.
Im IHM steht Qualität für die Erfüllung der Erwartungen von Stakeholdern in Bezug auf Funktionalität, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Anlagen. Dies erfordert die Einhaltung festgelegter Spezifikationen und das Streben nach maximalem Wert über den gesamten Lebenszyklus. Ein umfassender Qualitätsansatz integriert Leistungssteigerung, Risikoreduktion, effektives Lebenszyklusmanagement und die Steigerung der Stakeholder-Zufriedenheit durch ständige Verbesserungen. Ziel ist es, die betriebliche Effizienz zu optimieren, die Zufriedenheit der Stakeholder zu erhöhen und einen dauerhaften Geschäftserfolg zu sichern. ( [7], S. 34 f.)

3 Qualitätsmanagementmodell

Ein regelkreisbasiertes Modell bietet eine effektive Methode, um die Qualität im IHM konsequent auf ein hohes Niveau zu entwickeln und bietet die Möglichkeit einer wiederholten Anwendung. Dieses Modell erstreckt sich über alle Managementebenen, wodurch alle Prozesse berücksichtigt werden können. In der normativen Ebene wird der Grundstein für die Qualität gelegt und das übergeordnete Verständnis für alle Mitarbeiter geschaffen. Die Ziele sowie das längerfristige Vorgehen werden in der strategischen Ebene festgehalten. Der operative Aspekt umfasst die Handhabung, sprich wie vorgegangen, geprüft und sichergestellt wird, dass die Qualität den Anforderungen entspricht. In den folgenden Abschnitten wird kurz das gesamte Modell vorgestellt und später weiter auf den Teilbereich Qualitätssicherung eingegangen, der lediglich ein Element im Regelkreis des Modells einnimmt. [8]

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